- 230 -Enders, Bernd (Hrsg.): KlangArt-Kongreß 1993: Neue Musiktechnologie II 
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Hermann Gottschewski


Graphische Darstellung musikalischer Zeit



Abstract


Der Verfasser dieses Beitrags hat sich über mehrere Jahre hinweg einem Forschungsprojekt gewidmet, dem als ein zentraler Gedanke die Darstellung musikalischer Zeitstrukturen durch Computergraphiken zugrunde liegt. 1993 ist dieses Projekt mit der Fertigstellung seiner Dissertation Theorie und Analyse der musikalischen Zeitgestaltung. Neue Wege der Interpretationsforschung, gezeigt an Welte-Mignon-Aufnahmen aus dem Jahre 1905 zu einem ersten Abschluß gekommen. In dem Vortrag auf dem KlangArt-Kongreß wurden praktische Aspekte der Umformung von Zeitdaten in Graphik vorgeführt. Ferner kamen Meßverfahren für die Analyse von Schallplattenaufnahmen und pädagogische Anwendungen mit dem Disklavier zur Sprache. Den Schluß des Vortrags bildete eine (auf der KlangArt ´93 uraufgeführte) Komposition des Verfassers für Disklavier, in der aus der graphischen Idee heraus eine Zeitstruktur synthetisch erzeugt wurde, die mit den Mitteln der herkömmlichen Notation nicht dargestellt werden kann.


Die schriftliche Fassung dieses Vortrags weicht von der mündlichen insofern ab, als einige Punkte, die in anderen Publikationen bereits ausgeführt wurden,       

Hermann Gottschewski, Tempoarchitektur, in: Musiktheorie 1993, Heft 2, S. 99-117


abgekürzt sind, während andere, die im Vortrag der Zeitnot zum Opfer gefallen waren, etwas ausführlicher dargestellt sind. Über Möglichkeiten und Sinn graphischer Darstellung musikalischer Zeit im allgemeinen verweise ich auf die Ausführungen meiner Dissertation.

Hermann Gottschewski, Theorie und Analyse der musikalischen Zeitgestaltung. Neue Wege der Interpretationsforschung, gezeigt an Welte-Mignon-Aufnahmen aus dem Jahre 1905,

 Diss. Freiburg 1993


Hier geht es um praktische Aspekte, insbesondere um die Vorstellung von Verfahren, mit denen aus einer in MIDI- oder ähnlichem Datenformat vorliegenden Musikaufnahme in kurzer Bearbeitungszeit eine fertige Graphik erstellt werden kann, die dann beispielsweise zur Grundlage einer Interpretationsanalyse dienen kann.

Die dargestellten Bearbeitungsschritte entsprechen genau der Funktionsweise von Programmen, die ich im Laufe der Zeit den jeweiligen Erfordernissen meiner Forschungen entsprechend erarbeitet und weiterentwickelt habe. Auf eine exakte Angabe der Programme in Form etwa eines Listings habe ich jedoch (nicht nur des Umfangs halber) verzichtet, da es besser wäre (und für die Zukunft geplant ist), aufgrund der bisher gemachten Erfahrungen anstelle der zahlreichen einzelnen und zum Teil einem unterschiedlichen Forschungsstand entsprechenden Datenbearbeitungs- und Graphikprogramme ein neues und einheitliches Softwarekonzept zu entwickeln.

Der Sinn der folgenden Ausführungen liegt deshalb hauptsächlich darin, Ideen zu einer sinnvollen Arbeitsteilung zwischen Mensch und Computer bei der graphikgestützten Rhythmus- und Agogikanalyse zu vermitteln. Im Gegensatz zu meinen bis-


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