eine intensive, analytische wie auch praktische Auseinandersetzung mit drei so komplexen Themenfeldern wie "Verfahren der Neuen Musik", "Kunst der Fuge" und "computergestütztes Komponieren und Arrangieren", insbesondere dann nicht, wenn als Abschluß auch noch ein anspruchsvolles musikalisches Produkt entstehen soll.

Als Konsequenz aus dieser Erfahrung sehe ich zwei Möglichkeiten: Die unterrichtliche Arbeit in diesen drei Feldern wird - wie bereits angedeutet - auf die gesamte Zeit der Sekundarstufe verteilt, so daß die notwendigen Vorkenntnisse und Teilerfahrungen bei der Erarbeitung eines neuen Themenfeldes bereits in gesicherter Weise zur Verfügung stehen. Eine andere Möglichkeit wäre, daß die Arbeit als kompaktes Projekt organisiert wird, so daß die Schüler z.B. im Rahmen einer Projektwoche genügend Zeit haben, sich in die genannten Themenfelder einzuarbeiten.

Eines dürfte indes an dieser Stelle deutlich geworden sein: Komponieren und Arrangieren mit MIDI-Recording-Programmen im Musikunterricht hat zwar mittlerweile auf der verfahrenstechnischen Ebene sein Image als "High-Tech"-Unterrichtsthema verloren, es stellt aber nach wie vor aufgrund seiner enormen Anforderungen an die apparative Ausstattung, an die verfügbare Zeit für den Unterricht sowie für Unterrichtsvorbereitung und Fortbildung, an die musikalisch-praktische wie auch theoretische Kompetenz und last not least an seine methodisch-didaktische Einbindung in den Zusammenhang des übrigen Musikunterrichts gleichsam einen "High-Päd"-Arbeitsbereich dar. Da ist es dann kein Wunder, wenn solche Unterrichtsversuche - wie eingangs gesagt - bis heute eher die Ausnahme geblieben sind.