tionsklangs steuern, indem ich mich zwischen beiden Mikrophonen hin und her bewege. In vielen Versionen, so auch der heutigen, wird der Klang außerdem über ein Delay-System verzögert und mit dem Original überlagert, so daß aus vier Lautsprechern vier Informationen kommen: Original, Original verzögert, Ringmodulation und Ringmodulation verzögert. Die Harmonik von Violectra ist, obwohl sich Spielweise und Temperament im Lauf der Jahre mit mir, sozusagen als Teil meiner Biographie, verändert haben, seit 1971 gleich geblieben. Die Tonalität des Grundtons wird kaum verlassen. In diesem Aspekt mag das Stück mit einem indischen Raga verwandt sein. Ebenfalls unverändert ist die durchgängige Periodizität, die der Komposition eine aus der Körperlichkeit des Spielens resultierende unverwechselbare Identität gibt. Der klangfarbliche Reichtum des obertönigen Spektrums von Violectra entfaltet sich so in jeder Aufführung neu aus einer atmenden Bewegung als hörbar gemachter Ausdruck der harmonischen Grundstruktur allen Seins.
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