mage). Zudem nutzt
der Komponist Stilmittel wie abwärts gerichtete Melodielinien, Chromatik und agogische
und dynamische Schwankungen, um den jeweiligen Gemütszustand bzw. die jeweilige
Stimmung zu untermalen.
In ihrem Kontrast zur sterilen, materiellen Welt und als Ausdruck von Gefühlen und Leidenschaft musikalisiert die Partitur Preisners die Quintessenz des Films: »We give in to love because it gives us some sense of what is unknowable.« Die Musik steht für das, was man im Gegensatz zur konkreten Welt nicht wissen kann, was man nur durch die Liebe fühlen kann. Diesem nicht in Worte zu fassenden Geheimnis versucht sich die Musik anzunähern. Gleichzeitig zählt Damage zu den Filmen Malles, die am deutlichsten eine Musiksprache verwenden, die es bewusst auf eine emotionale Beeinflussung des Zuschauers anlegt. Durch den weitgehenden Einsatz der Musik im Off und den an die Gefühlsregungen des Protagonisten angelehnten Musikbeispielen, die die Handlung weitgehend paraphrasieren, wird der Filmbetrachter in die innere Handlung Stephen Flemings eingetaucht und in stärkerem Maße als in anderen Filmen gelenkt. Jean-Claude Laureux kritisiert eben diesen Punkt, indem er der Musik Preisners Geltungsbewusstsein und dem Film eine gewisse Eindimensionalität unterstellt:
»Preisner n’est pas toujours un compositeur qui me passionne. Il a du talent, c’est évident, mais c’est une musique qui s’entend, qui cherche la vedette. [...] Je ne suis pas sûr que ce soit un film qu’il [L. M.] sentait complètement personnel et que finalement il pensait qu’une musique un peu spectaculaire pouvait l’aider. Ce que je n’aime pas dans ce film – je crois que dans l’oeuvre de Louis, c’est un film très à part – c’est que ce film-là est un film beaucoup plus dirigiste, c’est-à-dire qu’il n’y a pas deux lectures possibles. Dans ce sens-là, il est très américain, en fait, le cinéma américain est comme ça, il entraîne le spectateur là où il veut l’entrainer, il est manipulateur.«323
Somit steht nach Aussage von Laureux der Film im Widerspruch zum von Malle postulierten ästhetischen Grundsatz, sich nicht einer manipulatorischen Verwendung von Musik zu bedienen. Die Arbeiten an Damage kennzeichnen eine Phase, in der Malles Gesundheitszustand sich verschlechterte.324
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