Diese Melodie dient als Basis für die Stücke Ouverture, Thème victoire colline,
Finale und das Trompetensignal im Revolution March. Auch in diesem Fall
ändert sich der Gestus der Melodie: im Original (t 16) noch eine ausgelassene
Tanznummer, erhält sie in den Anfangstakten der Ouverture einen martialischen
Charakter.
Les petites femmes charakterisiert das Duo ›Maria y Maria‹. Stellt es im
ersten Teil des Films zusammen mit dem Lied Paris, Paris, Paris lediglich eine
Nummer im Repertoire des Wanderzirkus dar, weitet sich die Betitelung im
zweiten Teil zu einem Motto der Revolutionsführerinnen aus, die alles gemeinsam
machen (sich auch nach dem Streit wieder vertragen) und sogar den gleichen
Mann lieben. Entsprechend den Situationen passt sich der Gestus an: in den
Segmenten 44–46 erklingt noch einmal das Original als Instrumentalversion, als die
beiden Marias den brutalen Rodriguez austricksen und die Musik gleichzeitig die
Gefängniswachen ablenkt, so dass sich die Zirkusleute befreien können. Die eigentliche
Veränderung tritt jedoch ab Segment 53 ein: Nachdem Maria I die Dorfbewohner von
der Bedeutung der Revolution überzeugt hat, erklingen Teile der Ouverture,
wobei das Thema nun von den Hörnern gespielt wird. Dazu sieht man, wie sich
die Mexikaner im wahrsten Sinne durch ›Bauernschläue‹ verteidigen: Im Nest
der Henne liegt eine Handgranate, im Steckrübenfeld wartet Sprengstoff auf
seinen Einsatz. So verwandelt sich die Musik analog den beiden Heldinnen: von
schwungvollem Cancan zu militärmarschartigem Drohgestus, dem dennoch
eine gewisse Gerissenheit und französische Eleganz innewohnt. Die folgenden
Takes sind aus der Ouverture abgeleitet bzw. verwenden die gleichen Themen;
so sind beispielsweise die Anfänge der Ouverture und Thème victoire colline
identisch.
Zur Vereinigung der beiden Hauptthemen kommt es schließlich im Revolution March.
Nach dem oben bereits beschriebenen triumphzugartig-pathetischen Beginn ertönt als
Schlachtruf in der Trompete die Originalmelodie aus dem Schlager Les petites femmes.
Dieses Motiv wird an mehreren Stellen eingesetzt (t 27, 31, 32, 33). Somit stellt der
Revolution March nicht nur musikalisch die Verschmelzung der Themen dar,
sondern fungiert auch als Indikator dafür, dass sich die Variétésängerinnen nun
gänzlich den Idealen der Revolution verschrieben haben und das Erbe Florès‹
fortsetzen.
Neben der Charakterisierung von Florès und des Maria-Duos kann man die restlichen
Takes bis auf einige Ausnahmen ebenfalls Personen zuordnen:
Maria II (t 1, 2, 5, 6) Maria II ist von Beginn an sowohl optisch als auch
akustisch präsent. Als Kind singt sie in Take 1 einen Teil des in Take 2
folgenden Générique, welcher sie in Form eines Bänkelgesanges während des
Vorspanns vorstellt. Das Thema erfolgt instrumental in Take 5 (Erinnerung an
den verstorbenen Vater) und in verdurter Fassung in Take 6 (die schlafende
Maria II in den Klei-
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