- 122 -Hanheide, Stefan: Mahlers Visionen vom Untergang 
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belli156
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Deutsche Zeitung 6.1.1907.
, Michael Haydn157
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Deutsche Zeitung 6.1.1907.
, Liszt158
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Wiener Abendpost 10.1.1907.
, Mendelssohn Bartholdy159
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Wiener Abendpost 10.1.1907.
und Fritz Spindler160
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Wiener Abendpost 10.1.1907.
. Jenseits solcher Entdeckungen ist in der jüngeren Literatur die Übernahme des vierten Kindertotenliedes in den Epilog des Schlußsatzes der Neunten Symphonie nachgewiesen worden.161
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Monika Tibbe, Lieder und Liedelemente in instrumentalen Symphoniesätzen Gustav Mahlers, München 1971, S. 120–124, Hans Heinrich Eggebrecht, Die Musik Gustav Mahlers, München 1982, S. 227ff.
Unter den weiteren Liedanklängen, die Monika Tibbe in ihrer Arbeit nennt, ist auch Revelge zu finden. Sie zeigt den Anfangsrhythmus des Liedes, allerdings stark variiert, im ersten Satz der Dritten und in der ersten Nachtmusik der Siebten auf, hier ohne Auftakt, aber sehr viel deutlicher. Ferner entdeckt sie Übereinstimmungen der dritten Liedstrophe mit dem Hornthema im ersten Satz der Dritten bei Ziffer 26. Die Bezüge zwischen beiden Werken nannte sie, ohne Mahlers Aussage über deren Abhängigkeit zu kennen.

Derartige Beziehungen lassen sich auch zwischen der Sechsten und Revelge aufzeigen. Schon der Anfangsrhythmus der Symphonie, Takt 3–6 und öfter, ist identisch mit dem Trallali-Rhythmus der dritten, vierten und siebten Strophe Takt 41–44, 60–63 und 121–124, hier echoartig von den Hörnern beantwortet. Dieser Marschrhythmus, der sich aus dem Motivkern einer punktierten Achtel gefolgt von einer Sechzehntel konstituiert, tritt meistens auf der zweiten und vierten Zählzeit auf. Er prägt sowohl das gesamte Lied als auch die Marschpartien des ersten Satzes. Das zweite konstitutive Marschmotiv des Liedes, das gleich in den ersten drei Takten im Wechsel zwischen Streichern und Trompeten auftritt, läßt sich dagegen in der Symphonie überhaupt nicht finden. Es erscheint dagegen in der ersten Nachtmusik der Siebten. Das Marschmotiv des ersten Satzes, das das Motto prägt, läßt sich wiederum im Lied nicht finden. Eine zu nennende Ähnlichkeit sind die Trillerketten in den Holzbläsern, im Lied in den Takten 39, 73, 75, 79, 83, 88, 98, 100, 133 und 135. Sie tauchen im ersten Satz vielfach auf, nun auch in anderen Instrumentengruppen. Im Lied ist der Triller auf eine Achtel gesetzt, gefolgt von zwei Sechzehnteln, im ersten Satz erscheint er auf einer punktierten Viertel, gefolgt von zwei Sechzehnteln, etwa in in den Takten 129, 154, 156, 166, 168, 189, 316, 392 und öfter. Als ausgehaltene Viertel erscheinen Triller im Lied in Takt 96, im ersten Satz in den Takten 178f. und 182f. Im Scherzo taucht die Trillerfigur wieder auf, nun in Form einer Viertel mit Triller, gefolgt von zwei Sechzehnteln (Takt 16f., 73f., 211f., 385f.). Schließlich erscheinen ähnliche Holzbläser-Triller auch im Finale als Bestandteil des ersten Themas, in der Exposition Takt 124 und 131, und in der Reprise Takt 652 und 659. Daneben zeigen sich häufig ausgehaltene Triller über einen oder mehrere Takte und auch Triller auf fortgesetzten Viertelnoten (Takt 721–725), wie sie ebenfalls in Revelge enthalten sind. Auch im vierten Satz spielt, ebenso wie im ersten Satz und in Revelge, die Folge punktierte Achtel– Sechzehntel eine ganz erhebliche Rolle. Sie prägt schon das erste Thema und bestimmt, häufig in Ketten auftretend, den gesamten Satz, auch schon die langsame Einleitung, in der Themenmotive antizipiert werden. Ein weiteres, an Revelge erinnerndes Motiv


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