- 287 -Hanheide, Stefan: Mahlers Visionen vom Untergang 
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Auch ist noch ein Hammer vorgeschrieben, der eigens von auswärts her verschrieben worden ist, dessen Wirkung aber dem Komponisten nicht genügt haben soll, so daß er nicht zur Verwendung kam. [E06/X]

und als Pièce de résistance von einem großen Hammer, der im geeigneten Momente auf eine Riesentrommel niedersausen würde. [E06/Z]

und die Hammerschläge auf die viereckige Riesentrommel ganz weggefallen sind. [E06/a]

Dann der Hammerschlag! Da für einen solchen die kühnsten Hilfsmittel der modernen Instrumentation versagten und der Pistolenschuß, als noch nicht konzertfähig, nicht in Betracht kam, so ließ Herr Mahler einen Rahmen von anderthalb Metern im Quadrat mit dem Fell eines ausgewachsenen Ochsen bespannen, verlieh diesem Rahmen zur Erzeugung der nötigen Resonanz einen halben Meter Tiefenausdehnung und stellte diesen Apparat, von vielen als das Wahrzeichen seiner neuen Schöpfung begrüßt, auf die oberste Stufe der Estrade. Warum der Apparat nicht in Tätigkeit trat, ist mir unklar geblieben. Es heißt, daß ein genügend kräftiger Mann, der den Schlag gegen das Ochsenfell in einer ekrasanten Stärke hätte vollführen können, in Essen und Umgebung nicht aufzutreiben war. [E06/f]

Daß als Gipfel der Steigerung Hammerschläge zur Ausführung kommen, ist jedenfalls neu. [B06/E]

Ein entsetzlicher Schlag des ganzen Orchesters erhält seine Unterstützung durch einen Hammerschlag: es fehlt also nur noch ein kleiner Böllerschuß. [M06/A]

und nun wieder der dröhnende Schlußakkord, der mit einem veritablen Eisenhammer festgenagelt wird und jetzt endgiltig sitzt. Der Hammer in der Orchestermusik ist die allerneueste Errungenschaft. Man begreift nun, weshalb die sechste Symphonie zuerst in der Eisenmetropole Essen aufgeführt worden ist. Jedenfalls unter der Aegide des Genius loci. [W07/D]

während der gefürchtete, an drei Stellen des Finales niedersausende Schlag mit dem 2 Meter langen Hammer als solcher von der Masse des Publikums kaum bemerkt worden sein dürfte [W07/G]

Aber auch das Schlagwerk hilft bauen, und es reicht dazu direkt einen Hammer. [W07/H]

und als besonderer Clou ein Hammer, der die Donnermaschine bearbeitet [W07/L]

So greift er denn in der tragischen Sinfonie auf dem höchsten Punkte der Erregung zum Hammer. Er kann nicht anders. Versagen die Töne, so fällt ein Schlag. Das ist ganz natürlich. Redner, denen im entscheidenden Momente die Worte fehlen, schlagen mit der Faust auf den Tisch. . . [W07/M]

Hörbarkeit der Instrumentation


einzelne Stellen der Partitur nur für das Auge erkennbar, für das Ohr aber nicht vernehmbar, [. . . ] die Harfen und die Celesta hatten unter dem Uebergewicht des übrigen Orchesters vielfach zu leiden [E06/A],

die Harfen und die Celesta [. . . ], wo der Komponist ihnen die Möglichkeit gegeben hatte, zu wirken, sich umso dankbarer erwiesen [E06/A],

In dem allgemeinen Höllenlärm ging ein großer Teil dessen, was sich in der Partitur recht schön und geistreich ausnahm, einfach auf Nimmerwiedersehen verloren. Einem solchen Tonstrome gegenüber, den sich die Bläser leisten, kann sich auch ein doppelt so starker Streichkörper, wie ihn das heutige kombinierte Festorchester aufwies, nicht genügend Respekt verschaffen; er wird ohne Gnade in den Orkus hinabgestürzt. [E06/F]

Die Partitur der sechsten Sinfonie ist ein wahres Eldorado für den, der lernen will, was im Orchester klingt. Da gibt es keine toten Stimmen, alles, was auf dem Papier geschrieben steht, taucht auch bei der Aufführung, die übrigens eine glänzende war, vor den Ohren des Hörers auf. [E06/H]

die Celesta, ein mit Stahlplatten statt der Saiten bespanntes kleines Klavier, das freilich in dem tosenden Lärm der übrigen Instrumente ebenso wenig zu hören ist, wie die mehrfach besetzten Harfen [B06/E]


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