- 316 -Hanheide, Stefan: Mahlers Visionen vom Untergang 
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ein stürmisches Allegro [E06/J]

Im ersten Satz ist der Marsch, der überall mehr oder minder versteckt bei Mahler sein Wesen treibt. [E06/J]

Großzügig, imposant wirkt der stolze, monumentale Aufbau des ersten Allegro energico. [E06/K]

Großzügig und breit ist der mit einem energischen Thema beginnende erste Satz. Durch die Teilwiederholung und die sich reich ausspinnende Durchführung und den imponierenden Schluß erscheint er in voller Klarheit als ein in sich abgeschlossenes Tongedicht. [. . . ] zum breiten heroischen ersten, an Bruckner gemahnenden Tongebilde mit seinen drei Themen [E06/L]

Die wuchtige Energie, mit der das Hauptthema exponiert wird [E06/S]

In diesem Grobschmieds-Stil ist der erste Satz, ein recht gewöhnlich klingender langathmiger Marsch [E06/U]

Thema I umfasst 50 Takte; es klingt uns wie Janitscharenmusik in den Ohren. Scharfmarkierten Paukenschlägen folgen zwei, im weiteren Verlauf zu besonderer Bedeutung gelangende Akkorde: A dur, A moll. [. . . ] so herrscht in den Ecksätzen der VI. eine heroische Melodik im kriegerischen Marschrhythmus vor. [E06/V]

Bässe und Violoncelli setzten mit markigem Rhythmus ein. Weiter und weiter ging es, bald heimlich flüsternd, bald fürchterlich tobend, die wunderlichsten Klangmischungen zogen am Hörer vorüber und dazwischen pochte immer wieder das markante rhythmische Marschmotiv, bis endlich nach 20 Minuten der erste Satz, ein Allegro energico, ma non troppo, sein Ende erreicht hatte. Ein Gefühl der Erleichterung überkam die Mehrzahl der Zuhörer, viele sahen sich verwundert an und vergassen über dem Staunen fast, Beifall zu klatschen. [E06/W]

Gleich in den ersten Takten tritt die kleine Trommel so deutlich hervor, daß man auf einen militärischen Charakter des Satzes gefaßt sein muß, der jedoch ausbleibt, da von einer Schlachtmusik nicht die Rede sein soll. [. . . ] Das erste wuchtige Thema vermag wohl zum Ausgangspunkt einer Symphonie in ihrem ersten Satze dienen, wie auch die Durcharbeitung beweist. Das zweite choralartige Motiv deutet auf eine Idee hin, durch die diese beiden Themen verbunden sind. Da sie nicht gewandt wird, so bleibt der Zusammenhang unverständlich. Soll der kriegerische Anflug des Anfangs bereits ein Leid gebracht haben, das beweint werden muß? [E06/X]

schlagen die beiden Aussensätze einen tragischen Ton an [E06/a]

der erste der gewaltigste [. . . ] Nach dem Heroismus, den das »Allegro energico« atmet und nur von choralartigen Sätzen unterbrochen wird [E06/d]

In seinem Marsch (1. Satz) liegt, wenn auch weniger ursprüngliche Kraft und Feuer, so doch ein packendes, dämonisches Element. Aber ein dämonisches, das mehr fasziniert, als unbezwingbares Grausen erregt. Daß deshalb auch das Groteske besonders stark betont ist, kann nicht wundernehmen. [E06/e]

die geistreich vorbereitete, fast kirchliche Holzbläserepisode mit dem pizzicato der Streicher bringt einen prächtigen Stimmungsgegensatz [B06/C]

nur in der Durchführung des ersten Satzes und dem Finale geht es meist so bunt und lärmend zu, daß es schwer hält, sich darüber Rechenschaft zu geben, was der Komponist eigentlich gewollt hat. [. . . ] der erste heroisch-pathetische Satz [. . . ] Er ist größtenteils ein Marsch, und zwar halb Trauer, halb Militärmarsch. [. . . ] den sich vorwiegend in wuchtigen Schritten und gewaltigen Tonmassen bewegenden ersten Satz [B06/E]

Würde er z. B. über den ersten Satz nur geschrieben haben – er liebt doch die Volkslieder – »Der Ritter muß zum blut’gen Kampf hinaus«, so konnte man ihn ruhig genießen und »quält sich dann nicht mit unnützen Fragen.« Dann verstand man den kriegerischen Marsch als Ruf, die weichen Stellen als Abschied von der Familie, die mystischen Klänge als Einkehr in Wallhall, den Choral als Klage der Zurückgebliebenen. [B06/F]

So beginnt der erste Satz mit einem Marsche, es folgt zarter Ausdruck darauf, sann choralmäßige Musik, dazwischen Mystisches und Kriegerisches und noch anderes. Wäre nun der Satz etwa überschrieben: Will sich Hektor ewig von mir wenden? so hätten wir gleich einen Schlüssel des Verständnisses. Wir dächten etwa: Ein Held träumt von Kämpfen, die Geliebte schmeichelt ihm: Bleib bei mir! Er aber stürzt sich in das jetzt laut im Orchester ertönende Schlachtgewühl, fällt,

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