- 318 -Hanheide, Stefan: Mahlers Visionen vom Untergang 
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die Symphonie beginnt. Ziemlich vernünftig. Das Thema reißt ab. Es wühlt sich durch verschiedene Instrumentengattungen. Zerschmetterndes Fortissimo. Der Faden reißt wieder ab. Er scheint nicht gelangt zu haben. Ein frisches Thema. Reißt wieder ab. Scheint auch nicht gelangt zu haben. Eine Klarinettenfigur. Ein Beckenschlag. Trommelwirbel. Paukendonner. Harfenglissandi. Herdenglocken. Gestopfte Hörner und Trompeten. Xylophonklänge. Triangl [sic]. Posaunen, Tuba, Kontrabaßtuba; wieder Trompeten, Hörner - - Blech! - Viel Blech! - - Unerhört viel Blech! - Noch mehr Blech! - Lauter Blech! Das war der erste Satz. [W07/I]

hat er bereits im ersten Allegro soviel à la Nietzsche »mit dem Hammer musiziert« [. . . ] die akustischen Gewaltmaßregeln des ersten Satzes [. . . ] Die leidigen Herdenglocken sorgen dafür, daß der bukolische Ton auch in den beiden formidabeln Außensätzen fortklingt. [W07/J]

Im ersten Satze, der ziemlich hartnäckig von scharfakzentuierten Marschthemen akzentuiert wird, gibt es noch ein paar Bizarrerien [. . . ] Wie der erste Satz an den Gang zum Hochgericht [anknüpft] [Bezug Berlioz] [W07/L]

Satztechnik


In der Durchführung [des 1. Satzes] lässt Mahler alle Künste seiner Orchestertechnik spielen. [E06/V]

Das liegt an der übermäßigen Länge des Werkes [. . . ] Es ist zu bedauern, daß Mahler, dessen kompositorisches Können, dessen glänzendes Instrumentationsvermögen wieder voll in die Erscheinung treten, kein Ende findet in der Durcharbeitung und immer wieder neuen Verknüpfung seiner Themen; besonders macht diese breite, ermüdende Behandlung sich im ersten Satz und im Finale bemerkbar. [B06/D]

Notnagel [sic] [. . . ] hat festgestellt, daß das erste Thema dieses ersten Satzes eine in sich geschlossene Einheit von nicht weniger als fünfzig Takten, also von überlebensgroßem Zuschnitt darstellt; ein Teil dieses Themas greift später in das Scherzo über. Das zweite Thema [des ersten Satzes] ähnelt den sogenannten Choralthemen, wie sie Bruckner, bekanntlich Mahlers Lehrer, gern verwendet; es ist nach meinem Geschmack viel zu wenig ausgenutzt und kehrt noch einmal im Adagio wieder. Nach dem dritten Hauptthema, das im Gegensatz zu dem ersten auch als Gesangsthema bezeichnet werden kann, läßt Mahler den ersten Teil wiederholen ehe er zur Durchführung schreitet. [B06/E]

der allerdings formal äußerst übersichtlich gebaute erste Satz, [M06/G]

Verständlichkeit


Warum sagt uns G. Mahler nicht, was er bei dem Satze gedacht hat, damit wir’s auch denken und uns der Musik hingeben können, anstatt fortwährend grübeln zu müssen: was will er damit sagen? Denn daß er etwas Bestimmtes sagen will, empfinden wir deutlich. [B06/G]

Schwieriger [zu verstehen] ist der allerdings formal äußerst übersichtlich gebaute erste Satz, dessen Gesangsthema ganz besonders herrlich ist [M06/G]

Wertung


imponierend [E06/A],

Der erste Satz [. . . ] war vortrefflich geeignet, die Hörer in den Bann des Meisters zu zwingen. Da kann niemand teilnahmslos bleiben, man muß dem Tondichter folgen, man mag wollen oder nicht. [E06/D],

Mir persönlich steht der erste Satz am höchsten; er ist klar gegliedert und hat natürlichen Schwung. [E06/J]

da der erste Satz sich als bedeutend und Mahlers besten frühern Schöpfungen ebenbürtig von vornherein kennzeichnet. [E06/P]

Von ihren vier Sätzen möchte ich dem Ersten den Vorzug geben. Die wuchtige Energie, mit der das Hauptthema exponiert wird, die Kunst, aus nichts etwas zu machen, die es fertig bringt, aus lauter

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