- 336 -Hanheide, Stefan: Mahlers Visionen vom Untergang 
  Erste Seite (i) Vorherige Seite (335)Nächste Seite (337) Letzte Seite (410)      Suchen  Nur aktuelle Seite durchsuchen Gesamtes Dokument durchsuchen     Aktuelle Seite drucken Hilfe 


Um den äusseren Erfolg vorweg zu nehmen, sei gleich hier berichtet, dass er so ziemlich einen Sieg auf der ganzen Linie bedeutete. Die paar Widersacher, die sich melden wollten, waren durch den dröhnenden Beifall der Begeisterten rasch zum Schweigen gebracht. Also, der äussere Erfolg steht fest. [M06/E]

Mahler wurde, als er ans Pult trat, mit Applaus empfangen. Nach dem ersten Satze schienen die Zuhöreretwas verblüfft und spendeten nur einen gewissen Anstandsbeifall, aber der zweite Satz brachte Wärme und Begeisterung und diese hielten bis zum Schlusse an, an dem Mahler wohl zehnmal durch rauschenden Beifall herausgerufen wurde. Kränze mit den österreichisch-ungarischen und den Münchener Stadtfarben wurden ihm gereicht. [M06/F]

Vor allem, es war ein ausgesprochener, großer, zum Schlusse sogar stürmischer Erfolg, der Mahler beschieden war, ein Erfolg, der nicht nur allein dem grandiosen Werke, sondern zugleich auch der genialen Interpretation galt. [M06/G]

Eine glänzende Gesellschaft [. . . ] legte dem gefeierten Wiener Dirigenten und Komponisten ihre kritiklose Ovation zu Füßen. [. . . ] Diesmal [bei der Wiederholung der Aufführung unter Stavenhagen] fand sich auch eine ziemlich rege Opposition ein, die gegen den Shawismus in der heiligen Tonkunst mit Recht protestierte. [M06/H]

Die vielberufene Novität fand im allgemeinen eine ziemlich geteilte Aufnahme, sobald man neben den Beifallskundgebungen auch die mündlichen Aeußerungen zahlreicher Musikfreunde mit in Betracht zieht. [M06/I]

Dem rauschenden Erfolg der hiesigen Première der Mahlerschen »Sechsten«, den unzähligen stürmischen Hervorrufen des Komponisten [W07/A]

Die Aufführung [. . . ] brachte dem Werke einen großen Erfolg, dem Komponisten, der selbst dirigierte, einen Triumph. Es kam zu stürmischen Ovationen, deren angenehme Würze die amüsante Aufregung einiger unentwegter Zischer bildete. [W07/B]

Daß sich für diese [Orgie der leeren Phrase, des frivolen Größenwahnes und der Kunstlüge] eine Gemeinde findet, daß fünfzehnjährige Backfische und Jünglinge sich in ihrer Begeisterung für die Symphonie und ihren Schöpfer zu einer gejohlten und gebrüllten Fortsetzung des Finales hinreißen ließen, darf nicht wundernehmen und kann ohne Aerger ruhig hingenommen werden, [. . . ] was heute die persönlichen Anhänger Mahlers und die Masse der Gecken einer perversen musikalischen Mode als Offenbarung einer Zukunftskunst bejubeln [. . . ] Entschieden zurückzuweisen ist dagegen die demonstrative Einmischung des Orchesters in die Ovationen. [W07/C]

Gustav Mahler aber feierte als Komponist und Dirigent einen Triumph, wie er ihn in Wien (und wohl auch anderswo) noch nie erlebt hat. Jeder Satz übte Eindruck und wurde mit lebhaftem Beifall akklamiert; besonders echt und warm schien die Dankesempfindung des Publikums nach den beiden Mittelsätzen hervorzutreten. Am lautesten aber brauste der Begeisterungssturm am Schlusse. Ob das Finale wirklich so intensiv eingeschlagen hat, oder ob es dem Publikum mehr um eine spontane Huldigungsdemonstration für die glanzvolle Offenbarung der Genialität Mahlers zu tun war oder vielleicht gar um eine reuige Gutmachung früherer Unbill – die Entscheidung über diese Fragen bleibt besser unerledigt. Aber es war doch ein einzig geartetes Schauspiel, dieses große Publikum, das sonst nach oder auch schon vor ermüdenden und lärmenden Symphoniefinales eiligst flüchtet, auf seinen Plätzen verharren und viele Minuten lang tosen, jubeln und stampfen zu sehen. Gustav Mahler könnte diese schallgewaltige Kundgebung selbst instrumentiert haben – so donnernd erdröhnte sie. [W07/D]

Unter den üblichen Ovationen für den Komponisten und Dirigenten ging gestern Gustav Mahler’s sechste Symphonie in Scene. [. . . ] Man muß nur die jungen Leute im Stehparterre sehen, wie sie klatschen und sich freuen und glücklich sind! [. . . ] Es gibt jetzt eine Politik in der Musik. Und auch Herr Mahler hat eine starke Partei, die wüthend klatscht und mit pastorenhafter Unduldsamkeit auftritt. Ueberall steckt eben ein Cult, stecken fanatische Priester [W07/E]

Der äussere Erfolg des Werkes war ein äusserst lebhafter, und selbst der monströse Schlussatz drückte nicht auf die Stimmung. Der öffentliche Epilog freilich – doch sprechen wir nicht von Politik. [W07/F]

mit einem äusseren Erfolg, der an Glanz kaum zu übertreffen ist. An beiden Abenden [Generalprobe und Aufführung] wurde Mahler bereits von einem Teile seiner Anhänger demonstrativ empfangen, hierauf jeder Satz der Symphonie lebhaft applaudiert, und nach dem Schluss des

Erste Seite (i) Vorherige Seite (335)Nächste Seite (337) Letzte Seite (410)      Suchen  Nur aktuelle Seite durchsuchen Gesamtes Dokument durchsuchen     Aktuelle Seite drucken Hilfe 
- 336 -Hanheide, Stefan: Mahlers Visionen vom Untergang