- 101 -Hinz, Christophe: Analyse und Performance mit der Software RUBATO 
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Abbildung 7.14: Hervortreten einer Gewichtung in T. 45 (Bindebogen links [4, 2]).


Aus dieser einzigen Versuchsreihe heraus ist es unmöglich, irgendwelche Schlüsse über die allgemeine (Un-)Tauglichkeit einer metrischen Analyse der artikulatorischen Parameter bzw. des Pedals zu schließen. Dennoch können in diesem spezifischen Fall drei Ursachen für den Misserfolg in Betracht gezogen werden:

  • Die Dichte der artikulatorischen Angaben ist relativ gering und ziemlich unregelmäßig, so dass eine metrische Analyse des ganzen Stückes sehr wenige klare Muster hervorbringen kann.
  • Trotz der Tatsache, dass bei den traditionellen Analysen der artikulatorischen Angaben mehrtaktige metrische Muster gefunden wurden, ist der Wirkungsgrad solcher Angaben auf lokaler Ebene viel höher als auf globaler Ebene. Dementsprechend ist es nicht weiter verwunderlich, dass eine Suche nach metrischen Raster im ganzen Stück keine brauchbaren Ergebnisse geliefert hat. Eine hypothetische (und bis jetzt noch nicht entworfene) ›RhythmoRubette‹ zur Analyse von rhythmischen Mustern wäre für solche Fälle wahrscheinlich vielversprechender.
  • Schließlich soll noch einmal betont werden, dass die berechneten Gewichte nicht an sich für die Interpretationsgestaltung ungeeignet sind, sondern nur im engen Rahmen des hier angewandten Filtrierungsprozesses. In einer separaten Versuchsreihe könnte man sehr wohl diese hier nicht verwendeten Gewichte in einem Interpretationsversuch benutzen, und über deren Tauglichkeit durch eine qualitative Bewertung der entstandenen Performances beurteilen. Eine solche Versuchsreihe würde jedoch den Rahmen dieser Arbeit sprengen, so dass sie hier nicht durchgeführt werden soll.

7.2.  MeloRubette

7.2.1.  Vorbereitung der Analyse

Für die motivische Analyse wurde eine bereits erstellte MIDI-Datei nochmals benutzt (die Noten der rechten Hand mit Rollentausch), desweiteren wurde eine andere nachbearbeitet (die Noten der linken Hand mit Rollentausch). Die Dateien, die keinen Rollentausch beinhalten, wurden für die Analyse aufgrund der limitierten zur Verfügung stehenden Rechenkapazität nicht verwendet. Vorläufige Versuche hatten ergeben, dass die Berechnung eines Gewichtes für die Noten der rechten Hand mit einem span von 0.125 (einer Achtel plus eine Note) ca. 15 000 Motive umfasst und auf einem Rechner mit 750 Mhz der Firma AMD ca. 24 Stunden dauert. Um die Motive der T. 41–44 in die Analyse einbeziehen zu wollen, wäre es nötig


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