Qualität der beiden Interpretationen als mittelmäßig empfunden wurde. In diesem Sinne ist eins der Ziele dieser Arbeit, eine aussagekräftige, ausdrucksstarke und stilgerechte Performance zu synthetisieren, nur teilweise erreicht worden. Die Gründe hierfür sollen im Folgenden genannt werden. Mehrere Stellen wurden von manchen Teilnehmern als besonders gelungen und von anderen als besonders misslungen bewertet. Die Schlusstakte der Etüde Nr. 11 wurden z. B. als ›zu abrupt‹ und ›völlig ausdruckslos‹, aber auch als ›gut gelungen‹ und ›genial‹ qualifiziert. Ähnlich wurde von der Interpretation der letzten Etüde geschrieben, dass ›der große Bogen fehlt‹, aber auch, dass ein ›riesiger Spannungsbogen erzeugt‹ wird. Die Dynamik und der Ausdruck fanden für dieses Stück ebenfalls Anhänger und Kritiker. Solche entgegengesetzte Meinungen müssen auf den persönlichen Geschmack der Teilnehmer zurückgeführt werden, so dass auf sie nicht weiter eingegangen werden soll. Die Hauptkritikpunkte, die für beide Etüden mehrmals genannt wurden, betreffen den mechanischen Charakter der Interpretation, die technische Perfektion und den Mangel an ›Atem‹ (bzw. Sensibilität). Erstaunlich ist die Tatsache, dass die beiden ersten Punkte fast immer gleichzeitig gennant wurden, als ob der mechanische Charakter (zum Teil?) durch eine technisch übermäßig perfekte Interpretation verursacht worden wäre2
Der mechanische, gleichförmige Charakter und der Mangel an Atem – einige Teilnehmer stellten dies gleich mit dem Mangel an ›Musik‹ bzw. an ›Kunst‹ – bildet momentan bei jeder computergesteuerten Interpretation das Hauptproblem, und es muss hier zugegeben werden, dass es mit der vorgeschlagenen Arbeitsweise nicht zufriedenstellend gelöst wurde. Leider können die Resultate der Umfrage aufgrund ihrer Entgegengesetzlichkeiten wenig helfen, dieses grobe Bild zu verfeinern um die Frage zu beantworten, woran es gelegen haben kann. Es können nur zwei grobe Tendenzen |