3. MethodeHier sollen die drei Methoden vorgestellt werden, die das theoretische Rückgrat der ganzen Arbeit bilden. Erstens soll in die Software Rubato eingeführt werden, zusammen mit den wichtigsten, ihr gewidmeten wissenschaftlichen Arbeiten, sowie mit den Resultaten eines Vorversuches über die Eingrenzung der zu berechnenden analytischen Gewichte. Zweitens sollen die Grundprinzipien der im deutschsprachigen Raum wenig bekannten parametrischen Analyse (nach Jan LaRue) dargelegt werden. Schließlich soll eine einfache Technik zur Interpretationsanalyse vorgestellt werden, mit welcher die auffallendsten interpretatorischen Merkmale einer Auswahl von Aufnahmen herausgenommen werden sollen.3.1. Das Werkzeug RubatoRubato wurde 1992 bis 1996 von Guerino Mazzola in Zusammenarbeit mit Oliver Zahorka für NeXTStep1
Es sei von vorneherein betont, dass in dieser Arbeit die Benutzung von Rubato nicht von einer mathematischen, sondern von einer musikwissenschaftlichen Perspektive aus erfolgen wird. Die mit der Software erzeugten Resultate sollen nicht in Anbetracht ihres mathematischen Ursprungs diskutiert, sondern direkt dazu benutzt werden, neue musikwissenschaftliche Erkenntnisse zu erringen. Folglich sollen hier nur einige grundlegende, dem Notentext und somit dem Musikwissenschaftler nahe Konzepte der MaMuTh erklärt und viele der Rubato-spezifischen Fachbegriffe ausgelassen werden. Für genauere, formalere Erklärungen zum mathematischen Hintergrund von Rubato sei auf die zahlreichen Arbeiten von Mazzola (insbesondere Mazzola [1990]), Zahorka, Noll und Buteau, die im Literaturverzeichnis angegeben sind, verwiesen. Eine Beschreibung aller Menüs und Optionen von Rubato findet sich bei Stange-Elbe [1999].
3.1.1. Analyse und Interpretation mit RubatoRubato versteht sich als eine sog. performance workstation, mit welcher der Benutzer auf interaktive Weise Analysen und Interpretationen eines musikalischen |