Werkes
generieren kann. Der Vorgang vom gedruckten Notentext ausgehend bis hin zu seiner
klanglichen – und interpretierten – Umsetzung läuft grundsätzlich in drei Schritten
ab:
- die Umwandlung der Partiturinformationen in ein von Rubato benutzbares
Format,
- die Berechnung von analytischen Gewichten, und
- die Gestaltung der Interpretation(en) und Synthese derPerformance(s)5
Stange-Elbe [1999] sieht hier nur zwei Schritte, nämlich die ›Strukturierung‹ und die ›Gestaltung/Synthese‹ (S. 18). Ich bin aber der Ansicht, dass die Eingabe der Partiturinformationen in ein von Rubato benutzbares Format von zu hoher Wichtigkeit ist, um sie hier auszulassen.
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Diese drei Schritte werden nachstehend näher beschrieben.
Das von Rubato akzeptierte Format zur Eingabe von musikalischen Ereignissen ist der
MIDI-Standard6
Score-Dateien können ebenfalls für die Eingabe von Partiturinformationen benutzt werden.
Die Verbreitung dieses Formats ist jedoch minimal, so dass nicht weiter darauf eingegangen
wird.
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Da diese Dateien jedoch nicht wie üblich zur bloßen Wiedergabe, sondern zur Analyse
von Musik dienen sollen, sollten zur optimalen Benutzung durch Rubato folgende
Regeln beachtet werden:
- Artikulationsanweisungen sollten ausgelassen werden, damit die Werte für die
Notendauern genau denen der Partitur entsprechen. Die Artikulationsanweisungen
können später in Rubato wieder eingegeben werden.
- Die Dynamik und das Tempo sollten einheitlich sein, können aber auch später mit
Rubato verändert werden.
- Die Noten sollten quantisiert werden.
- Ornamente sollten völlig ausgelassen werden. Sie können (noch) nicht von Rubato
im Rahmen einer Analyse berücksichtigt werden. Eine OrnamentRubette ist zwar
schon konzipiert, bis heute aber nicht implementiert worden. Ornamente müssen
kurz vor der Performance in einem Sequenzer manuell eingefügt werden.
Rubato besitzt ein eigenes Format für die Beschreibung und die Speicherung von
Informationen des Notentextes: PrediBase. Partiturinformationen können in dieser
Datenbank als Baumstruktur auf sehr flexible Weise gespeichert werden. Folgendes
Beispiel zeigt einen typischen und einfachen Aufbau dieser Struktur.
Man stelle sich eine beliebige vierstimmige Fuge vor. Der gesamte Notentext ist der
Stamm des Baumes (Ebene 1). Er ist aufgeteilt in vier Äste (Ebene 2), jeweils ein Ast
pro Stimme. Ein fünfter Ast kann hinzukommen, um paramusikalische Informationen
zu speichern. In einer dritten Ebene wachsen für jede Stimme mehrere Äste
aus dem größeren Ast heraus, um die einzelnen Noten zu beschreiben. Unter
den paramusikalischen Informationen können Datenpaarungen wie ›Name des
Komponisten = J.S. Bach‹, ›Tempo = 120‹ und ›Tonart = c-moll‹ gespeichert werden.
In einer vierten und in diesem Beispiel letzten Ebene wird schließlich jede Note durch
ihre konstituierenden Elemente beschrieben (Einsatzzeit, Tonhöhe,
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