- 33 -Hinz, Christophe: Analyse und Performance mit der Software RUBATO 
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Tests rasch dekrementiert, um das jeweils tatsächlich existierende längste Raster experimentell herauszufinden.

Theoretisch wird mit 2 – dem vorgegebenen Wert beim Öffnen der MetroRubette – die unterste musiktheoretisch sinnvolle und brauchbare Grenze der mllm erreicht. Bei einem Wert von 1 wird lediglich jedes Prädikat zusätzlich mit sich selbst verglichen, was keine neuen Erkenntnisse liefern kann13

13 Es ist ebenfalls möglich, für die mllm eine Bruchzahl einzugeben. Rubato ignoriert in einem solchen Fall lediglich die Stellen nach dem Komma und berechnet wie gewohnt.

. Es ist durchaus möglich, einen Wert kleiner als 1 dort anzugeben, bei welchem das Programm in eine lange, womöglich sogar endlose Schleife fällt14

14 Ein Test mit dem Wert 0 und ein anderer mit –1 wurden auf einer kurzen Prädikatenliste vorgenommen (40 Prädikate) und jeweils nach ca. 4 Stunden abgebrochen (vgl. mit weniger als 5 Sekunden für den Wert 2).

.

Die Werte für das metrical profile (mp) werden als Exponenten bei der Berechnung der Gewichtungen eingesetzt. Jeder Wert z  (-  Q darf eingeben werden, was rein theoretisch eine unendliche Anzahl von möglichen Gewichten zur Folge hat. Um diese uneingeschränkte Informationsmasse auf eine arbeitstaugliche Sammlung zu reduzieren, wurde eine Testreihe durchgeführt. Hierfür wurde eine mittelgroße Prädikatenliste ausgewählt (die Pedaleinsatzzeiten in der Etüde Nr. 11), um durch die Berechnung von sehr vielen Gewichten ein besseres Bild davon zu bekommen, welche Tendenzen sich bei der Veränderung des mp und der mllm ergeben.

Es wurden für die metrische Analyse der Pedaleinsatzzeiten insgesamt über 100 Gewichte errechnet. Das längste Raster wurde mit einer mllm von 17 erfasst: Bei der raschen Dekrementierung der mllm erwies sich diese Zahl als die größte, bei der ein Gewicht errechnet wurde, in welchem Gewichtungen ungleich Null existierten. Anschließend wurde die mllm auf der Suche nach anderen aussagekräftigen Gewichten dekrementiert – stets mit konstantem mp. Mit Werten zwischen 16 und 9 wurden keine neuen Raster erfasst, zwischen 8 und 2 aber bei jedem Wert stets mindestens eines (Abbildung 3.4).

Bei einer näheren Betrachtung dieser Gewichte fallen drei Tatsachen auf:

  • Die Komplexität der Gewichte steigt bei der Suche nach kürzeren Rastern sehr schnell an. Mit dieser Vervielfachung der Beziehungen zwischen den Prädikaten wird die detaillierte Auswertung der Gewichte erschwert, gar unmöglich gemacht. Man könnte z. B. die Gewichte mit einer mllm von 6 bis 17 mit den dazugehörigen Stellen im Notentext vergleichen, um zu neuen Erkenntnissen über die metrische Wichtigkeit der einzelnen Prädikate zu kommen. Bei einer kürzeren mllm würde der für ein solches Unterfangen nötige Arbeitsaufwand jedoch rasch ansteigen. Bei umfangreicheren Prädikatenlisten als die hier benutzte (z. B. die Noten einer der beiden Etüden, geschweige die einer Symphonie!) würde eine solche manuelle Ausarbeitung – selbst die eines einzigen Gewichtes – schlichtweg unmöglich werden.
  • Bei der Dekrementierung der mllm ist es nicht möglich, abgesehen von der immer steigenden Komplexität, irgendwelche Tendenzen im Verhalten der Gewichtungen zu beobachten. So ist es z. B. unmöglich, bei der Betrachtung der Gewichte mit mllms von 17, 8, 7 und 6 vorauszusagen, wo die Unterschiede zwischen diesen und des mit dem Wert 5 errechneten Gewichts liegen, oder welches Ausmaß sie haben werden.
  • Wenn auch bei einer Dekrementierung der mllm die Unterschiede zwischen den Gewichten unvorhersehbar sind, so findet trotzdem eine Form von ›Vererbung‹ der

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