- 36 -Hinz, Christophe: Analyse und Performance mit der Software RUBATO 
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  • Für die mllm sollten alle Werte x  (-  N zwischen 2 und dem längsten experimentell herausgefundenen Raster eingesetzt werden. Allerdings kann sich dieses Unterfangen bei langen Prädikatenlisten als sehr mühsam erweisen. In solchen Fällen können Stichproben gemacht werden, indem z. B. nur durch 5 teilbare Werte benutzt werden. Dank der Vererbungseigenschaften der Gewichte können auf diese Weise bis zu einem gewissen Maße die anderen, nicht errechneten Gewichte extrapoliert werden.
  • Da sich Gewichte mit einem mp größer als 2 oder kleiner als -1 viel weniger charakteristisch als die vier anderen (2, 1, 0, -1) erwiesen haben, ist es völlig ausreichend, nur die letzten vier Werte als mp einzusetzen.
MeloRubette

Während die MetroRubette zwei Einstellungsparameter zur Errechnung von einzelnen Gewichten hat, weist die MeloRubette fünf auf, die in zwei Gruppen verteilt sind. Unter ›Motif Gestalt‹ findet man die Einstellungen für Symmetry group, Gestalt paradigm und Neighborhood, wobei unter ›Motif limits‹ die beiden anderen Parameter Span und Cardinality zusammengefügt sind16

16 Eine ausführliche Beschreibung dieser Parameter und ihrer Auswirkungen ist in Stange-Elbe [1999] (S. 130–36) zu finden.

. Um die Anzahl der zu errechnenden Gewichte und die manchmal erheblichen Rechenzeiten in den Griff zu bekommen, können diese Parameter folgendermaßen behandelt werden:
  • Da keine der beiden Etüden einen kontrapunktischen Charakter aufweist, wird darauf verzichtet, bei der Berechnung der Gewichte auf die Umkehrungen und Krebse der Motive Rücksicht zu nehmen. Folglich wird bei der symmetry group stets die Option trivial ausgewählt werden. So werden im Vergleich zu den Optionen retrograde und inversion die Rechenzeiten halbiert, im Vergleich zu counterpoint sogar auf ein Viertel reduziert. Diese Maßnahme wird es ermöglichen, die ersparte Rechenzeit auf andere, in diesem Fall wichtigere Parameter anzuwenden.
  • Als Standardoption für das Gestalt paradigm wird wie in Stange-Elbe [1999] elastic gewählt, da diese Option den »Mittelweg zwischen den beiden anderen, der stark abstrahierenden diastematischen und der starren rigiden Gestaltabbildung« verkörpert (Stange-Elbe [1999], S. 142). Aufgrund der offensichtlichen Wichtigkeit der melodischen Richtungswechsel in beiden Etüden sollen jedoch auch einige Versuche mit der Option diastematic unternommen werden.
  • Der Wert für die neighborhood – die zugelassene Abweichung von Strecken- und Winkelverhältnissen beim Ähnlichkeitsvergleich von zwei Motiven – wird hier in allen Experimenten nach Stange-Elbe [1999] und Mazzola/Zahorka [1997] auf 0.2 gestellt. Dieser Wert »entspricht der Erfahrung, die bei vielen analytischen Versuchen während der Entwicklungszeit von Rubato unternommen wurden« (Stange-Elbe [1999], S. 143).
  • Stange-Elbe hat experimentell herausgefunden, dass die Berechnung eines Gewichtes ausgehend von 6130 Motiven mit der Option counterpoint als symmetry group auf einem Intel P166 ungefähr einen Tag dauert (Stange-Elbe [1999], S. 134). Die in dieser Arbeit benutzte Option trivial wird bei gleicher Rechenzeit die Bearbeitung einer größeren Anzahl von Motiven ermöglichen. Die Werte für span und cardinality sollen demzufolge so gewählt werden, dass eine akzeptable Kompromisslösung

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