- 87 -Hinz, Christophe: Analyse und Performance mit der Software RUBATO 
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7.  Informationstechnologische Analyse

In diesem Kapitel soll beschrieben werden, wie die Analyse mit der Metro- und der MeloRubette jeweils vorbereitet und durchgeführt wird. Die berechneten Gewichte sollen anschließend ausgewertet und ›filtriert‹ werden, um nur diejenigen für eine klangliche Umsetzung zu behalten, die starke Gemeinsamkeiten mit den Resultaten der traditionellen Analysen haben.

7.1.  MetroRubette

7.1.1.  Vorbereitung der Analyse

In erster Linie wurden – wie erwartet – mit der MetroRubette die metrischen Strukturen der Noten in der Etüde Nr. 11 analysiert. Sowohl wegen der klaren Dichotomie im Charakter als auch durch die benutzten Notenwerte wurde hier eine Trennung zwischen linker und rechter Hand durchgeführt, um die Analyse der beiden Einheiten separat zu gestalten. Hierfür wurden zwei verschiedene MIDI-Dateien erstellt und für die metrische Analyse bereitgestellt.

Aufgrund des Rollentauschs beider Hände in den T. 41–44 wurden jedoch zwei zusätzliche Dateien erstellt, in welchen die Noten der linken Hand dieser vier Takte nun in der Datei der rechten Hand zu finden sind, und umgekehrt. Durch dieses doppelte Verfahren – Analyse von vier MIDI-Dateien statt nur zwei – wurde der Versuch unternommen, einerseits die beiden wichtigen Einschnitte im Verlauf des Stückes in den T. 40/41 und 44/45 zu betonen, andererseits aber den Durchlauf von ähnlichem Material – Sechzehntelsextolen bzw. Akkorden – an dieser Stelle beizubehalten.

Alle vier erstellten MIDI-Dateien weisen einen wesentlichen Unterschied zum Notentext auf, nämlich die Abwesenheit der Tonleitern in schnellen Notenwerten, die im vorletzten Takt in beiden Händen zu finden sind. Allein schon die grafische Darstellung dieser Noten weist darauf hin, dass ihre Rolle viel mehr ornamental als strukturell zu verstehen ist, so dass man ihnen keine metrische Bedeutung zuweisen kann.

Andere Aufteilungen der Noten zu Analysezwecken wurden jedoch nicht vorgenommen, da sie sich nicht methodologisch begründen ließen. Auf eine gemeinsame Analyse aller Noten beider Hände wurde ebenfalls verzichtet, weil die linke Hand nur sehr wenige Stellen aufweisen kann, in welchen sie eine Note spielt und die rechte nicht. Solche Stellen sind ausschließlich dort zu finden, wo das punktierte Hauptmotiv gespielt wird. Wenn die rechte Hand Sechzehntelsextolen spielt, ist die dem Punkt folgende Achtelnote immer metrisch alleinstehend (Abbildung 7.1). Aufgrund des sehr hohen Tempos kann man jedoch an diesen Stellen einen metrischen Kontrapunkt zwischen den Händen völlig ausschließen, und somit die Resultate, die bei der Analyse der MIDI-Datei der rechten Hand (mit Rollentausch) gewonnen werden, als völlig ausreichend bewerten.


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