- 88 -Hinz, Christophe: Analyse und Performance mit der Software RUBATO 
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Abbildung 7.1: Etüde Nr. 11, T. 5. Metrisch alleinstehende Sechzehntelnote in der linken Hand.


Da aber nicht nur die Noten, sondern auch die Bindebögen in beiden Händen, die Pedalanweisungen und die staccati der linken Hand in der parametrischen Analyse auffallende metrische Muster aufweisen konnten, wurden sie ebenfalls als Material für die metrische Analyse benutzt – ein in der Performanceforschung mit Rubato erstmaliger Versuch. Eigens zu diesem Zweck wurden MIDI-Dateien erstellt, in welchen die jeweiligen Bindebögen, Pedalanweisungen und staccati durch Noten beliebiger Höhe oder Dauer, aber mit gleicher Einsatzzeit ersetzt wurden. Für die Pedalanweisungen und die staccati der linken Hand wurden jeweils eine, für die Bindebögen aber drei Dateien erstellt: eine für die linke Hand, eine für die rechte, und eine dritte für beide zusammen, da durch ihre Verknüpfung ein durchaus interessanter metrischer Kontrapunkt gebildet wird. Die Analyse in der MetroRubette erfolgte wie gewohnt.

Schließlich muss noch erwähnt werden, dass in allen Fällen – bei den Noten wie auch bei den anderen Parametern – nur die Einsatzzeit analysiert wurde; jegliche Information über Dauer oder Aussatzzeit1

1 Dieser Begriff soll hier als Ergänzung zum englischen Ausdruck ›Note off‹ benutzt werden.

wurde hierbei in keiner Weise berücksichtigt.

7.1.2.  Durchführung der Analyse

Bei der metrischen Analyse wurden zwei weight parameters durchweg konstant behalten2

2 Für eine genaue Beschreibung dieser Parameter siehe Stange-Elbe [1999], S. 86ff.

. Für die Option quantization wurde der Wert 1/48 gewählt, der dem kleinsten gemeinsamen Nenner von Sechzehntelnoten (1/16) und Sechzehntelsextolen (1/24) entspricht. Da keine Analysen mit mehr als einem Prädikat gleichzeitig vorgenommen wurden (z. B. Noten und Taktstriche, vgl. Stange-Elbe [1999], S. 84), konnte bei dem distributor value der Wert ›1‹ überall eingesetzt werden. Für jede der neun Prädikatenlisten wurden jedoch das metrical profile (mp) und die minimal length of local meters (mllm) variiert.

Es wurden bei der metrischen Analyse insgesamt 696 Gewichte der Etüde Nr. 11 berechnet. Die Verteilung dieser Gewichte erwies sich als sehr unregelmäßig. Die Analyse der Bindebögen in der linken Hand ergaben nur 16 Gewichte, wogegen für die Analyse von einer bedeutend längeren Liste von Prädikaten wie z. B. die


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