- 90 -Hinz, Christophe: Analyse und Performance mit der Software RUBATO 
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erkannt werden. In der tabellarischen Ansicht der MetroRubette sind zwar alle in der Grafik fehlenden Informationen zu finden, aber ihre Auswertung ist sehr mühsam und unintuitiv. Aus diesem Grund wurde bei der Auswertung der Gewichte die Ansicht aus der PerformanceRubette (welche das untere Bild von Abbildung 7.2 geliefert hat) am Bildschirm angezeigt und als Komplement zur Ansicht der MetroRubette benutzt. Da aber einerseits nur bei hohen Werten für die mllm bedeutende Diskrepanzen zwischen beiden Ansichten vorkommen (wenn noch nicht alle Prädikate von mindestens einem Raster erfasst werden), und andererseits die Ansicht der MetroRubette bei größeren Prädikatenlisten – und besonders im kleingedruckten Format – einfacher zu lesen ist, wurde diese trotz ihrer Unvollkommenheit als Standardansicht für diese Arbeit ausgewählt.

Bei der Betrachtung der Gewichte am Bildschirm innerhalb der PerformanceRubette wurde oftmals zur Option ›Invert Weight‹ gegriffen4

4 Siehe Stange-Elbe (1999), S. 198, für Beispiele von Invertierungen.

. Da bei einer großen Anzahl von Prädikaten die Striche der Gewichtungen sehr dicht beisammen sind und die Gewichte dann wie ein schwarzer Block mit herausragenden Spitzen aussehen, ist es wegen der Auflösung des Bildschirms bzw. des Druckers nur bei sehr starkem Zoom möglich, kurze Striche – kleine Gewichtungen – in dieser schwarzen Masse zu erkennen. Eine solche Ansicht hat aber als Nebenwirkung, dass die Übersicht über das Gewicht schnell verloren geht. Bei Benutzung der Invertierungsfunktion können dagegen auf einfache und sichere Weise charakteristische kleine Gewichtungen gut bemerkt werden.

7.1.3.  Auswertung der Resultate

Die 696 Gewichte wurden nach ihrer Berechnung einzeln auf Ähnlichkeiten mit den Resultaten der traditionellen Analysen untersucht. Dabei wurden zwei Ziele verfolgt: Erstens sollte festgestellt werden, ob und in welchem Ausmaße die Resultate der traditionellen und der informationstechnologischen Analysen übereinstimmen. Falls solche Übereinstimmungen existierten, sollten zweitens die betroffenen Gewichte herausgefiltert und für die Interpretation beibehalten werden.

Für ein besseres Verständnis der Vorgehensweise soll nun näher beschrieben werden, was unter der ›Ähnlichkeit‹ zwischen den analytischen Resultaten und den Gewichten gemeint ist. Das Gewicht in Abbildung 7.3 entspricht einem Idealfall von dem, wonach gesucht wird5

5 Die Gewichte sollen nach folgendem Muster abgekürzt werden: MIDI-Datei [mllm, mp], wobei der Name der MIDI-Datei nur bei bestehenden Zweifeln angegeben wird.

. Der Verlauf der Gewichtungskurve ist dort eindeutig, und kann in sehr wenigen Worten akkurat beschrieben werden: Es ist relativ statisch und zeichnet sich – mit Ausnahme von zwei sehr großen Gewichtungen in den T. 41 und 43 – durch kleine An- und Abstiege in den T. 45–626

6 Leider sind die Taktzahlen bei der grafischen Darstellung in Rubato nicht angegeben, so dass man entweder die zweitaktigen Rasterstriche zählen muss, oder sich an den Pausen orientieren – an den ›weißen Strichen‹ in der schwarzen Masse.

aus. Diese beiden Noten – jeweils die der punktierten Achtelnote folgenden Sechzehntelnote des Hauptmotivs – könnten mit diesem Gewicht bei einer Performance sehr klar hervorgehoben werden: Indem das Gewicht beispielsweise auf den Parameter Lautstärke übertragen wird, könnten auf diese Weise zwei deutliche Akzente entstehen.

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