Vorwort
Diese Arbeit wurde durch eine Reihe von Zufällen in die Wege geleitet. Ich trug 1998
Paul Cadrin, dem Betreuer meiner Magisterarbeit an der Université Laval (Québec), die
Idee vor, analytische Resultate dazu zu benutzen, ein Stück zu interpretieren. Er hatte
kurz zuvor die Magisterarbeit von Chantale Buteau (Buteau [1997]) mitbetreut, einen
Text über die Software Rubato gelesen und konnte mir einige Lektüre über das Thema
empfehlen. Über Zitate und Quellenangaben fand ich heraus, dass ein deutscher
Forscher, PD Dr. Joachim Stange-Elbe, an einer Habilitation über Rubato arbeitete.
Nachdem ich mit ihm in Kontakt getreten war, entstand ein reger Austausch von Emails
über die Möglichkeit, an der Forschungsstelle Musik- und Medientechnologie (FMT) der
Universität Osnabrück zu promovieren. Seine motivierende Worte brachten mich bis
kurz vor die Entscheidung, von Québec nach Deutschland umzuziehen. Als ich
zufällig in meiner Heimatstadt Prof. Dr. Albert Gräf der Universität Mainz
kennenlernte und dieser nur gute Worte für die FMT übrig hatte, wurden die
letzten Zweifel ausgeräumt und das Promotionsvorhaben konkret in die Wege
geleitet.
Das Verfassen einer Doktorarbeit zeigte sich auf verschiedenen Ebenen als eine
Herausforderung. Die ersten Monaten standen im Zeichen des Einlebens in eine Stadt, in
welcher ich niemanden kannte. Die jüngeren Mitarbeiter der FMT (Dr. Martin
Gieseking, Dr. Tillman Weyde und vor allem Tobias Wollermann) waren mir eine große
Hilfe, um ein erstes Netzwerk von Kontakten aufzubauen. Später wurden sie,
zusammen mit Kerstin Neubarth, zu unterstützenden Kollegen, von denen
(fast) immer einer eine Antwort auf meine zahlreichen Fragen wusste. Auch
Thomas Wichmann und die ganze Badmintonabteilung des TSV Osnabrücks
gaben mir von Anfang an ein starkes Gemeinschaftsgefühl, ohne welches ich
vielleicht nicht lange in Osnabrück geblieben wäre. Schließlich gab mir besonders
im letzten Jahr Björn Schoepke durch das Zusammenwohnen nicht nur die
Möglichkeit, wertvolle Diskussionen und Streitgespräche über Musik zu halten,
sondern vor allem einen privilegierten Zugang zu seinem erstaunlich großen
Freundeskreis.
Bei diesem knapp dreijährigen Vorhaben wurde auch das Nichtaufgeben sowie das
Abschließen der Promotion zur Herausforderung. Besonders im zweiten Jahr zeigte sich
Alke Eccleston in dunkleren Stunden als erstklassige Motivatorin. Es waren aber vor
allem die weisen, aus ihrer Erfahrung heraus geschöpften Ratschläge von Prof. Dr. Flore
Gervais, die mich auf dem ganzen Weg begleiteten und mich um manch ein
Hindernis führten. Auch ihre ermutigenden Gespräche waren mir eine große
Hilfe.
Das Verfassen dieser Arbeit auf Deutsch war für mich eine besondere Herausforderung.
Komplexe Ideen in klarer und eleganter Form zu formulieren, ist nie einfach. Diese Ideen
aber in einer Sprache zu verfassen, die ich zwar gut beherrsche, aber nicht meine
Muttersprache nennen kann, erwies sich oftmals als frustrierend. In diesem Sinne möge
der Leser mir den einen oder anderen Gallizismus verzeihen, der den wachsamen Augen
der Korrektoren Sarah Bogun, Susanne Ehrmantraut,
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