- 177 -Kayser-Kadereit, Claudia: Das Laiensinfonieorchester im Horizont von Anspruch und Wirklichkeit 
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7.  Schlußbemerkung

Die Ausgangsfrage, welche Angaben sich zu Zielsetzung und Repertoire der Laienorchester machen lassen, und welche Verknüpfungen mit der musikalischen Erwachsenenbildung bereits existieren oder hergestellt werden sollten, kann in einer kurzen Schlußbemerkung wie folgt zusammenfassend beantwortet werden: Die Zielsetzung derzeit bestehender Laienorchester zeigt sich heterogen und von kulturpolitischen Einflüssen geprägt (Projektarbeit, Wettbewerbe, Volkshochschulkonzeptionen u.a.). Die gegenwärtige Situation läßt sich historisch durch das Bewußtsein eines Bildungsauftrages erklären, der sich auf eine Wertschätzung des aktiven Musizierens, auf die Pflege von Kulturgütern, hier der Orchesterliteratur, und innovatives Engagement für zeitgenössische Werke beruft. Die Repertoireanalyse hat jedoch gezeigt, daß besonders dieser Anspruch in bezug auf zeitgenössische Literatur nicht eingelöst wurde, und die Interessen der Instrumentalisten und Dirigenten vieler Laienorchester sich stets überwiegend am Repertoire der Berufsorchester und des professionellen Konzert- und Medienbetriebes orientiert haben und immer noch orientieren.

Die ideellen Zielsetzungen für die Laienorchesterarbeit, die seit den 1920er Jahren bis in die 1960er Jahre hinein wiederholt von Verantwortungsträgern des Dachverbandes der deutschen Laienorchester geäußert wurden, sind – auch in Ermangelung musikpädagogischer Hilfestellungen – zunehmend Service- und Dienstleistungen gewichen. Die musikalische Erwachsenenbildung hat die sich für sie aus der Praxis der Laienorchesterarbeit ergebenden Aufgaben bisher nicht in vollem Umfang erkannt und nur im Rahmen grundsätzlicher Erörterungen angeschnitten. Dabei bieten erwachsenenpädagogische Modelle und daraus entwickelte didaktische Konzepte durchaus Handlungsstrategien für Laienorchesterleiter an, die auf gezielter Wahrnehmung und Akzeptanz der vielfältigen Teilnehmerinteressen beruhen.

Die vorliegende Studie hat versucht, die sich daraus für die Theorie der musikalischen Erwachsenenbildung sowie für die Praxis der Laienorchesterarbeit ergebenden orchesterpädagogischen Konsequenzen zu benennen und erste Ansätze für ihre konzeptionelle Umsetzung in der Forschung, der musikpädagogischen Ausbildung und dem Alltag jeglicher Laienorchesterarbeit zu formulieren.

Epilog oder: das Motto der vorliegenden Studie in seiner Anwendung auf Laienorchesterarbeit:

Was ist Laienorchesterkultur?
  • Laienorchesterarbeit ist innovationsbedürftig.
  • Dies geht Instrumentalisten, Laienorchesterleiter und Laienorchestermanager an.

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