- vii -Kayser-Kadereit, Claudia: Das Laiensinfonieorchester im Horizont von Anspruch und Wirklichkeit 
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Vorwort

Was ist Kultur?
Zu wissen, was einen angeht,
und zu wissen, was einen zu wissen angeht.
HUGO VON HOFMANNSTHAL

Das Interesse an der vorliegenden Fragestellung und an der Suche nach möglichen Antworten entsprang vielfältigen Praxiserfahrungen. Verschiedenste Erlebnisse in der Laienorchesterarbeit machten mich über Jahre hinweg zu einer unmittelbar betroffenen Person. Zwei Orchesterinstrumente (Violine und Viola) erlernte ich als Kind und Jugendliche, ein weiteres (Horn) als Erwachsene. Mit allen drei Instrumenten konnte ich, phasenweise wechselnd, seit meinem 15. Lebensjahr kontinuierlich Orchestererfahrungen sammeln. Das Studium der Schulmusik erschloß mir wichtiges Fachwissen und die Erkenntnis, daß die musikpädagogische Arbeit mit Erwachsenen eigene Anforderungen stellt und der musikalische Erwachsenenbildner über gezielte Qualifikationen verfügen sollte. Die schwerpunktmäßige Hochschulausbildung in Chor- und Orchesterdirigieren sowie eine über 10-jährige Dozententätigkeit bei Chor- und Orchesterkursen des Internationalen Arbeitskreises für Musik e.V. (IAM) mit erwachsenen Laien erforderten praxis- und situationsorientiertes Handeln.

Aus den Problemfeldern der pädagogischen Arbeit mit Laienorchestern ergaben sich Fragen, »die mich unmittelbar angingen«. Gespräche mit Kollegen zeigten mir, daß ich damit nicht alleine stand. Hier existierte ein grundlegender Bedarf an Erkenntnis, Handlungsorientierung und Anleitung, um den Bedürfnissen der erwachsenen Instrumentalisten sowie den künstlerischen Anforderungen und den kulturpolitischen Erwartungen gerecht zu werden. Die Lehrtätigkeit an der Universität Osnabrück in den Fächern Arrangieren und Ensembleleitung, sowie die künstlerische und organisatorische Leitung des Collegium musicum, des Sinfonieorchesters der Universität, ergänzt durch die Durchführung von Dirigierkursen des IAM und des Landesverbandes der Musikschulen in Nordrhein-Westfalen (LVdM NRW), zogen eine nachhaltige Auseinandersetzung mit theoretischen Grundlagen der Erwachsenenbildung und der historischen Entwicklung der Laienorchester nach sich. Ich wollte wissen, was Laienorchesterdirigenten und Laienorchesterspieler »zu wissen angeht«, damit sie ihre Arbeit effektiv gestalten können. Aus der Praxis kommend, bzw. in der Praxisarbeit stehend, wollte ich versuchen, mittels einer Studie über die reale Situation von Laienorchestern in der BRD, ihre Entwicklungen, Ziele und ihre Arbeit ebenso Aufschluß zu gewinnen, wie über die mögliche Anwendbarkeit erwachsenenpädagogischer Modelle in diesem Fachgebiet. Bereits während der Beschäftigung mit diesen Fragen gewann ich wertvolle Erkenntnisse für meine individuelle Berufspraxis, so daß ich hoffe, auch interessierten Kollegen mit dieser Situationsanalyse zur Jahrhundertwende zukunftsweisende Anstöße für ihre Arbeit mit Laienorchestern


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