- 21 -Kietz, Nicola: Musikverstehen und Sprachverstehen 
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formalen Maßnahmen gleichen sich häufig, aber Zielsetzung und Reichweite der Methodologie weichen vom Strukturalismus ab. Ziel ist nicht mehr nur eine vom Benutzer weitestgehend abstrahierende Beschreibung von Sprache, sondern es geht darum, ein Modell der menschlichen Sprachfähigkeit zu entwickeln, das erklären kann, wie Menschen mit Hilfe eines abstrakten, verinnerlichten Sprachsystems unendlich viele neue Sätze bilden (= generieren) und verstehen können Nicht umsonst hat sich die Pragmatik erst im Anschluß an die Ideen der gTG als sprachwissenschaftliche Teildisziplin etabliert. (vgl. Pelz 1981, S. 154).

Die Begriffe langue/parole finden sich zwar in diesem Sinne in der analog gebildeten Dichotomie Kompetenz/Performanz wieder, doch mit Kompetenz sind auch beim (idealisierten) Sprecher/Hörer vorhandene mentale Regeln und Mechanismen gemeint. Anders ausgedrückt: Kompetenz meint die Fähigkeit, Sätze zu produzieren bzw. zu verstehen. Performanz dagegen ist die Anwendung dieser Regeln im aktuellen Sprachgebrauch.


Abb. 9: Schema von Chomskys Standardtheorie (aus: Bechert u.a. 1974, S.176)

Von jedem Satz nimmt Chomsky, der Begründer der gTG, an, daß ihm eine abstrakte Basisstruktur zugrundeliegt, die sowohl syntaktische als auch semantische Informationen jenes Satzes enthält. Diese Grundstruktur wird als Tiefenstruktur bezeichnet. Durch die Anwendung von sogenannten Transformationsregeln kann sie in


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