- 20 -Kinzler, Hartmuth (Hrsg.): Vermittelte Musik 
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und eine phänomenale Schallplattenanlage (mit großen eletrostatischen Lautsprechern) angeschafft. (Die Anschaffung dieses Technikdesign-Wunders hatte der medienkundige Pädagoge Horst Wetterling betrieben!)

Das Engagement des (während meiner Studienzeit noch allein) Lehrenden Walter Söthje war außerordentlich groß, zumal es auch für ihn unbekannte Werke gab, die während seiner Studienzeit als „entartet“ gegolten hatten und deren sehr gründliche Aufarbeitung er an uns weitergab und dabei seine sicher gelegentlich vorhandene Skepsis nicht sichtbar werden ließ.

Für Studenten war das vor allem eine persönliche Bereicherung – denn in der Schule erwarteten die jungen Lehrer unter sehr glücklichen Umständen einige Orff-Instrumente und (in fortschrittlichen Schulen) ein Tonbandgerät zur Aufzeichnung von Schulfunksendungen. Es eignete sich für die Musik-Wiedergabe in Klassenräumen wenig und löste Assoziationen zur (Musik-) Konservendose aus. (Noch vor 30 Jahren begann ich mein Landschullehrerdasein mit der später vielzitierten „Dienststimmgabel“! – An ein Klavier war vorerst nicht zu denken. Die Gemeinde ließ anfragen, ob sich das überhaupt lohne – wie lange ich denn an der Schule bleiben würde. – Statt dessen wurde im Fach „Werken“ eine große Lautsprecherbox entworfen und gebaut.)

3. Bild – Musikhochschule

Die Musikhochschule, die noch lange das alleinige Privileg zur Ausbildung gymnasialer Musiklehrer hatte, setzte grundlegende Repertoire-Kenntnisse schon bei der Aufnahmeprüfung voraus und überließ deren Ausweitung der Neugier des einzelnen Studenten.

Das Verhältnis zu dem, was man damals etwas geringschätzig „Technische Mittler“ nannte, war – gelinde gesagt – etwas gestört.

Von einem gut ausgebildeten Schulmusiker wurde erwartet, daß er wichtige Orchesterpartituren auf dem Klavier darstellen konnte, was der Wiedergabe durch Technische Mittler in jedem Falle vorgezogen wurde. (Angesichts einer kürzlichen Wettbewerbsausschreibung für „schulpraktisches Klavierspiel“ scheint das auch heute noch zu gelten.)

Konsequenterweise war die nähere Beschäftigung mit musiktechnischen Geräten nicht vorgesehen. Schallplatten wurden nur in musikhistorischen Veranstaltungen herangezogen. (Drei Semester lang hörte ich Bruckner-Sinfonien – in einer älteren Einspielung.)

So standen


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