- 249 -Kinzler, Hartmuth (Hrsg.): Vermittelte Musik 
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Wilhelm Kramer

Schläft ein Lied in allen Dingen...“

anläßlich des 125jährigen Bestehens der Realschule Bad Essen


Schläft ein Lied in allen Dingen,
die da träumen fort und fort,
und die Welt hebt an zu singen,
triffst du nur das Zauberwort.

J. Frh. von Eichendorff


Die vorliegenden ‚Anmerkungen‘ beziehen sich auf ein Projekt, dessen konkrete Ergebnisse der Verfasser im Zusammenhang des Artikels ‚Musik erfinden‘ im Handbuch des Musikunterrichts, Sekundarstufe II, Kassel 1997, S. 335 ff. bereits vorgestellt hat. Hier werden in dem Abschnitt ‚Musik erfinden im Schwingungen-Projekt – Anregungen zum kreativen Umgang mit Geräuschen und Klängen zwischen akustischem Experiment und musikalischer Gestaltung‘ die im Projekt entstandenen Experimentierstationen, Instrumente und Installationen in ihrer Anordnung, Wirkungsweise und didaktischen Funktion ausführlich beschrieben. Die folgenden Ausführungen ergänzen den Handbuchartikel um Informationen zur Entstehung und Wirkung der Projektidee und ihrer praktischen Umsetzung. Hinzu kommt ein Bündel von Anregungen – teilweise in systematischen Ansätzen, in denen Erfahrungen aus der Projektarbeit vermittelt werden, die für vergleichbare Unternehmen hilfreich sein können. Das Bad Essener Schwingungen-Projekt versteht sich allerdings in Idee und Realisation als durchaus eigenständig. Wer unter musikdidaktischem Aspekt Informationen zu vergleichbaren Initiativen sucht, wird in den Literaturhinweisen des Handbuchartikels fündig (S. 362 f.).


Anstoß – Klangkunst aus dem Kohlenkasten


Es begann mit einem frühen Heavy-Metal-Schlüsselerlebnis des Autors: In der Küche einer Dienstwohnung der Volksschule in Laxten bei Lingen an der Ems – es muß im Sommer 1945 gewesen sein – hatte die Mutter ihrem eben fünfjährigen Sohn zwei klobige Holzschemel so zurechtgestellt, daß er den aus dem behördlichen Kohlenkasten stammenden Schürhaken an einem Wollfaden, dessen Enden er über den Zeigefinger geschlungen an beide Ohren führte, zwischen den massiven Sitzbrettern pendeln lassen und zu sachten Aufschlägen bringen konnte. Jede Erschütterung des schlicht zweckmäßig geformten Volleisenstabs bewirkte in der Übertragung durch den Faden direkt an das Ohr einen scheinbar aus großer räumlicher Tiefe farbig aufrauschenden, erstaunlich lange ausschwingenden glockigen Klang. Dieser lebt bis heute faszinierend in der Erinnerung


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