- 297 -Kinzler, Hartmuth (Hrsg.): Vermittelte Musik 
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Trittst Du als Deutscher hier herein,
soll Dein Gruß ‚Heil Hitler‘ sein.
Nicht ‚Guten Tag‘ – ‚Auf Wiedersehn‘,
der Deutsche grüßt beim Kommen und Gehn: ‚Heil Hitler‘.
5

5 Lietz 1998, S. 56.


Zum 2. Kernbereich, der „Lebensraumideologie“, findet sich eine Fülle von Beispielen in Liedertexten, auf die hier nicht eingegangen werden kann.

Einige Grundlagen des rassischen Antisemitismus seien im folgenden kurz skizziert.

Imanuel Geiss beginnt seine Geschichte des Rassismus mit dem Satz: „Rassismus in all seinen Formen ist ein Kernübel der Menschheit und noch heute Ursache vieler Konflikte in und zwischen Völkern und Staaten.“6

6 Geiss 1988, S. 9.


Alle Klischees, Vorurteile und Lügen des älteren Anti-Judaismus seit der Antike und des modernen Antisemitismus wurden mobilisiert und gebündelt zum systematisch geschürten Judenhaß – die ‚arische Herrenrasse‘ stand gegen die jüdischen ‚Untermenschen‘.7

7 Geiss 1988, S. 283; s. auch Hofer 1985, S. 172–185.


Wohl kaum ein anderer Diktator hat seine Staatsdoktrin so rechtzeitig und umfassend offengelegt wie Adolf Hitler in Mein Kampf (1925/26). Sie wurde von der ganzen Welt nur nicht hinreichend ernst genommen. Hier finden wir die willkürlichen Wertsetzungen von angeblich höheren und niederen Rassen, vom notwendigen Siegeszug der ‚besten‘ Rassen, von der Verherrlichung der Arier, der Reinhaltung des Blutes, der buchstäblichen Verteufelung der Juden. Diese sollten vernichtet werden. Hitler:


Hätte man zu Kriegsbeginn und während des Krieges einmal zwölf- oder fünfzehntausend dieser hebräischen Volksverderber so unter Giftgas gehalten, wie Hunderttausende unserer allerbesten deutschen Arbeiter aus allen Schichten und Berufen es im Felde erdulden mußten, dann wäre das Millionenopfer an der Front nicht vergeblich gewesen. Im Gegenteil: Zwölftausend Schurken zur rechten Zeit beseitigt, hätte vielleicht einer Million ordentlicher, für die Zukunft wertvoller Deutschen das Leben gerettet.8

8 Zit. nach Geiss 1988, S. 282 f.: Hitler, Mein Kampf, 116.–118. Aufl., München 1934, S. 772.


Im vielzitierten „Kampf ums Dasein“ galt für Hitler eben nur das „Recht des Stärkeren“, das mit brutaler Gewalt durchzusetzen war. Geiss: „Das Überleben Deutschlands als Großmacht sei nur noch möglich durch die Unterwerfung ‚minderwertiger‘ Völker und die Vernichtung ‚niederer‘ Rassen, vor allem der Juden.“9

9 Geiss 1988, S. 283.

Hatte schon Heinrich v. Treitschke (1834–1896) die Parole ausgegeben: „Die Juden sind unser Unglück“, so wurde der tödliche Judenhaß bei Hitler „das zentrale Bewegungsgesetz und Ziel“, wie Klaus Hildebrand es ausdrückt.10

10 Hildebrand 1987, S. 38.


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