- 9 -Kinzler, Hartmuth (Hrsg.): Vermittelte Musik 
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Vorwort


Zu den – in der Regel angenehmen – Pflichten für Herausgeber von Festschriften gehört das Verfassen von Vorworten, die den Lebensweg des zu Ehrenden, sein Schaffen, aber auch seine – wissenschaftliche wie private – Persönlichkeit würdigen. Dieser Pflicht wäre auch der Unterzeichnende gerne nachgekommen, hätte er nicht feststellen müssen, daß alles, was ihm dazu spontan einfiel, bereits schon einmal und – vermutlich besser – gesagt wurde: in Reden, die bei der offiziellen Verabschiedung des Kollegen gehalten wurden. Es ist ihm daher eine Freude und Erleichterung, zwei dieser Reden abdrucken zu dürfen: jene die Sabine Giesbrecht in humorvoller Weise verfaßte und vortrug, und jene, in der der zu Verabschiedende selbst seine Osnabrücker Zeit in Form einer Geschichte seines Schwerpunktes Musiktechnik und -elektronik schilderte. Ebenfalls erfreut es den Herausgeber, daß der Kollege Ingolf Henning seine Zustimmung gab, die Noten jenes von ihm zum Zwecke der feierlichen Verabschiedung komponierten Stückes mitabzudrucken, mit dem er den Jubilar in origineller Weise durch ein Spiel mit Tonbuchstaben – Spiel hier in doppeltem Sinne – ehrte1
1 Der Herausgeber möchte es sich nicht versagen zu erwähnen, daß auf jener Feier eine – wenn auch weniger originelle – musikalische Ehrung auch durch seine Person erfolgte: in Kenntnis einer halb klandestinen Neigung Heises spielte er Meade Lux Lewis’ Honky Tonk Train Blues. (Auch verfertigte er zu dessen 70. Geburtstag einen MIDI-File der Vierhändigfassung von Arthur Honeggers Pacific 231 und führte ihn im privaten Kreise vor, zugleich zwei Heisesche Interessengebiete abdeckend – Ferrologie und Elektronik.)

: der Name Heise ist als H-Eis-E voll „musikalisierbar“, ein Umstand, den dieser auch für sein privates Signet nutzte: ein aus vier Notenlinien gebildetes Quadrat mit drei longae (nebst Vorzeichen) und einem (C-)Schlüssel, der diese Noten dann zu den gewünschten Tonbuchstaben normiert. (Über Heises sich darin zeigenden Neigungen zur graphischen Gestaltung – eine weitere Facette seiner Persönlichkeit – kann man sich in seiner Rede informieren.)

Der Rekurs auf die Feier zur offiziellen Verabschiedung legt aber auch den Finger auf eine Wunde, die den Herausgeber schmerzt: die zeitliche Distanz zwischen jenem 8. Dezember 1998 und dem tatsächlichen Erscheinen der Schrift. Wenig tröstlich, daß dies das Schicksal so vieler derartiger Schriften ist, sozusagen zur „Gattungsnorm“ gehört (auch daß der Herausgeber seinerseits ohne Schwierigkeiten Fälle nennen kann, wo zwischen dem Verfassen eines Textes und seiner offiziellen Übergabe an die Öffentlichkeit noch größere Zeiträume liegen, tröstet nur mäßig). Vielleicht ist dieses – vorwiegend in den Geisteswissenschaften übliche – Leiden künftig heilbar: durch Publikation im Internet. Womit das Stichwort gegeben ist, noch eine der Facetten Heises zu beleuchten,


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