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Barbara Boock
»Sabinchen war ein Frauenzimmer. . . «
Ein Lied mit Geschichte

1849 erschienen in Leipzig bei Georg Wigand zum ersten Male die Musenklänge aus Deutschlands Leierkasten1

1
Musenklänge aus Deutschlands Leierkasten, hg. von Karl Herloßsohn, Leipzig: Wigand 1849.
– eine amüsante Sammlung von mehr oder weniger politischen Liedern, die Ereignisse des Vormärz und der Revolution von 1848 glossierten. Die Verfasser, Zeichner und auch der Herausgeber hatten es vorgezogen, ungenannt zu bleiben und einige sind bis auf den heutigen Tag unbekannt geblieben.

Die »Höchst schauderhafte Begebenheit« von der im folgenden näher die Rede sein wird, wurde – nach Adolf Thimme2

2
Adolf Thimme hatte die Illustration in den Göttingischen Nebenstunden Nr. 12 unter dem Titel: Georg Wigand und die Musenklänge aus Deutschlands Leierkasten, Bad Sachsa 1935, S. 23 noch Arthur von Ramberg zugeschrieben. In seinem Nachwort zu: Musenklänge aus Deutschlands Leierkasten, neu hg. von Adolf Thimme. Zweiter Teil. Leipzig 1977 hat er ein Verzeichnis der Dichter und Künstler auf den Seiten 47–50 beigefügt, in dem Carl Reinhardt auf S. 49 als Zeichner der »Höchst schauderhaften Begebenheit« benannt wird. Wie er zur Änderung seiner Auffassung gelangte, wird leider nicht mitgeteilt.
– von dem Leipziger Illustrator Carl Reinhardt ins Bild gesetzt; wer die Geschichte in fünfzehn Strophen berichtet hat, läßt sich heute nicht mehr feststellen. Die Datierung des Verbrechens mit den Worten: »vorigtes Jahr am dreißigsten Februar« macht deutlich, daß das Geschilderte nicht ganz für wahr genommen werden darf. Die »Verlaufung der ganzen Sach« beginnt etwas früher, nämlich mit der ersten Begegnung des Frauenzimmers Sabine mit einem jungen Menschen aus Treuenbrietzen, einem Schuhmacher. Der hellsichtige Illustrator hat auf seiner Zeichnung dieser Szene des ersten Zusammentreffens im Hintergrund einen Galgen abgebildet, an dem ein Herr mit Stock und Hut aufgeknüpft ist.



Abbildung 1: Musenklänge aus Deutschlands Leierkasten, neu hg. von Adolf Thimme, Erster Teil Faksimiledruck der Ausgabe von 1849, Leipzig 1977. S. 96



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