Entwicklung der Kirche -,[2] der heutigen Musik den Titel einer überlegenen und internationalen Sprache absprechen kann, – einer Sprache, die von allen Völkern und Nationen verstanden und ständig mit den besten Ergebnissen menschlichen Denkens bereichert wird.

Die Aufgabenstellung des 20. Jahrhunderts wird deswegen wahrscheinlich größtenteils darin liegen, diesen großen Schatz künstlerischen Ausdrucks für das öffentliche Bewußtsein erreichbar zu machen. In dieser Beziehung bleibt nahezu alles zu tun, denn - verallgemeinert gesagt - ist Musik bisher das Erbteil weniger gewesen. Unsere heutige Erziehung hat - außer in höchst oberflächlicher Weise - keinen Teil an jener Art der Ausbildung, die eine wesentliche Bedingung für jede verstehende Würdigung der höheren Musikformen ist. Die Gesetzmäßigkeiten der musikalischen Form oder Gestaltung, der harmonischen Farbe, die Umrisse der Musikgeschichte und Musikentwicklung, - diese Dinge sind genau so lebenswichtig für das geistige Vergnügen an Musik wie das Erkennen von Linie, Form und Farbe für die Beurteilung eines bedeutenden Bildes. Doch solange wir fortfahren, unsere Jungen und Mädchen das Spielen und Singen zu lehren, ohne ihnen diese grundlegende Unterweisung in vitale Sachverhalte der Musik zu geben, erteilen wir ihnen einfach einen möglicherweise nützlichen Kurs in Finger- und Handgymnastik mit - in einigen Fällen - einem gewissen Anteil emotionaler Entwicklung. Aber wir bilden sie nicht zu intelligenten Hörern aus oder setzen sie nicht in den Stand, in ihrem späteren Leben ausgedehnt Bekanntschaft mit jener großen Musikliteratur zu machen, die allen offenstehen sollte.

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[2] Nach der Fertigstellung des Oratoriums The Apostles (1903) konzipierte Elgar eine Trilogie mit zwei weiteren Oratorien. The Kingdom wurde 1906 aufgeführt. Obwohl Elgar die Vollendung der Trilogie über zwei Jahrzehnte weiterverfolgt hat, blieb The Last Judgement ungeschrieben.(B.R.)