Bei der Arbeit der zu dieser Kategorie gehörenden Musiker ist die PC-Nutzung
naturgemäß von existenzieller Bedeutung. Der PC trägt unmittelbar zur Klangerzeugung
bei. Er ist zentrales, zum gewählten Stil unmittelbar dazu gehörendes, Ausdrucksmittel
und wird oftmals zum eigentlichen Musikinstrument.
Bastler3
Die Bezeichnung »Bastler« wird hier direkt aus dem beschriebenen Phänomen heraus
abgeleitet und ohne direkten Bezug zu dem von Claude Lévi-Strauss geprägten Terminus des
Bricoleurs genutzt.
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Wie bei den ›Ambitionierten Elektronikern‹ stehen elektronische Spielarten im
Vordergrund, gelegentlich wird aber auch mit Elementen anderer Stilrichtungen gespielt.
Produziert wird allein für den Eigengebrauch. Gelegentlich werden Aufnahmen aber
auch im engeren Bekanntenkreis präsentiert.
Auch bei den ›Bastlern‹ überwiegen experimentelle Kompositionsstrategien. Allerdings
ist das Vorgehen vielfach zufallsbestimmt, wobei nach Trial-and-Error-Methodik
ausprobiert wird »was der Computer so ausspuckt.« Hierbei werden vorzugsweise
rasterförmig angeordnete Eingabefenster genutzt. Schichtung des Arrangements erfolgt
auf vertikaler Achse durch das übereinanderlegen unterschiedlicher Instrumental- oder
Soundschichten, wie auch im Verlauf der horizontalen Achse durch Aneinanderfügen
verschiedener Patterns. Die Maus des Computers ersetzt in dieser Kategorie häufig das
Musikinstrument. Alternativ hierzu gibt es aber das in Hörbeispiel 2 genutzte
Improvisieren von Instrumentalspuren zu einem Rhythmus-Backing oder das
Experimentieren mit Klangcollagen. Eine Auseinandersetzung mit weiter gehenden
Kompositions- und Produktionsprinzipien findet nur oberflächlich statt. Ohne in Tiefen
einzudringen, wähnt man sich jedoch oft in der Tradition professioneller Musiker: »So
hat ja der McCartney auch seine Symphonie geschrieben. Der kann ja auch keine Noten
lesen« (Andreas A.). Nicht immer sind die Arbeiten so offensichtlich unfertig
wie in Hörbeispiel 2. Dies liegt aber oftmals nicht am Ehrgeiz der Musiker,
sondern an der Art der verwendeten Audiobausteine, welche an sich schon
eine gewisse Soundfülle und musikalische Struktur garantieren. Generell kann
jedoch davon ausgegangen werden, dass das Gros der Stücke nicht beendet
wird.
Auch bei den ›Bastlern‹ ist der PC von grundlegender Bedeutung für die
Musikproduktion. Er ist stilprägendes Mittel, allerdings weniger, weil er gezielt zur
Umsetzung konkreter Stilmittel gewählt wird als vielmehr deshalb, weil er die Richtung
vorgibt.
Songwriter
Im Mittelpunkt der Arbeit mit dem PC steht die Aufnahme »handgespielter«
Rock/Popmusik. In der Mehrzahl der Fälle steht dies im Zusammenhang mit der
Mitgliedschaft in einer Band. Die Aufnahmen dienen vorrangig dem Erstellen von
Arrangements, die zur späteren Umsetzung durch weitere Musiker gedacht
sind. Sie haben eher Demo-Charakter als dass sie zur Veröffentlichung gedacht
sind.
Das Vorgehen lässt sich als direkte Fortführung des analogen Homerecordings
verstehen. Anstelle der analogen Bandtechnik tritt das Aufnehmen auf die Festplatte des
PCs. Im Vordergrund stehen demnach auch die Aufnahme von Instrumental- oder
Gesangsspuren und deren Bearbeitung durch verschiedene Schneidetechniken und
Effekte. MIDI wird meist nur zum Schaffen von Drumtracks, gelegentlich auch
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