- 149 -Menzel, Karl H.: PC-Musiker 
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8.6.  Resümee

In diesem Kapitel wurden unterschiedliche Arbeitsstrategien des PC-gestützten MIDI- und Audio-Recordings betrachtet. Ferner wurden Fragen der Kompetenzaneignung und des produktiven Outputs untersucht. Den Fragenkomplex AKTION abschließend sollen nun die bisher gewonnenen Erkenntnisse im Hinblick auf die Erstellung von Anwenderprofilen zusammengefasst und strukturiert werden.

Als ›Prototypen‹ der PC-Musiker lassen sich jene drei Musiker heranziehen, deren Hörbeispiele im vorausgegangenen Abschnitt vorgestellt wurden. Hinzu kommen als vierter Typus Musiker, deren PC-Nutzung vorzugsweise das (Um-)Programmieren von MIDI-Files für den Live-Einsatz umfasst. Ein fünfter Typus lässt sich aus der Arbeitsweise Markus U’s ableiten, der Musik, Klangcollagen und Hörspiel miteinander verbindet. So ergeben sich folgende idealtypische Profile:

  • ›Ambitionierte Elektroniker‹
  • ›Bastler‹
  • ›Songwriter‹
  • ›MIDI-File-Arrangeure‹
  • ›Hörspielproduzenten/Collagisten‹

Merkmale dieser Profile lassen sich wie folgt konkretisieren:

Ambitionierte Elektroniker Stilistisch bewegt sich dieser Typus im Bereich des (meist tanzbaren) Techno oder Ambient. Gelegentlich sind auch experimentelle Ausdrucksformen vorzufinden. Meist sind die Aktivitäten dieser Musiker eingebettet in Projekte, die auf die öffentliche Präsentation der erstellten Musik hin zielen. ›Ambitionierte Elektroniker‹ lassen sich aber auch unter den nur für den Privatgebrauch produzierenden PC-Musikern finden.

In technischer Hinsicht ist das Arbeiten zielgerichtet. Professionelle Produktionspraktiken sind oftmals bekannt und werden entsprechend der eigenen technischen Möglichkeiten übernommen. Bei der MIDI-Programmierung werden auch über einfache grafische Ebenen hinaus gehende, komplexere Edit-Funktionen genutzt. Der (Nach-) Bearbeitung von Audio-Samples wird ein vergleichsweise hoher Stellenwert zugemessen, wobei der Anspruch vorherrscht, professionellen Maßstäben genügende Ergebnisse zu erzielen. Auf kompositorischer Ebene überwiegen experimentelle Arbeitsweisen. Songstrukturen und Arrangements werden schichtweise, immer in Reaktion auf das zuvor Aufgenommene entwickelt. Allgemein herrschen jedoch konkrete Vorstellungen von den jeweils nächsten Schritten im Kompositionsprozess vor. Instrumente und PC-basierte Eingabemedien werden je nach Fertigkeiten der Musiker unterschiedlich eingesetzt. Entsprechend ihrer meist auf Veröffentlichung ausgerichteten Zielsetzung wird ein vergleichsweise hoher Anteil der Stücke auch abgeschlossen. Daneben existieren aber auch Aufnahmen, die über ein Skizzenstadium nicht hinaus gekommen sind.


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