- 153 -Menzel, Karl H.: PC-Musiker 
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9.  Integration – Der Stellenwert der Arbeit mit Recording-Programmen im musikalischen Schaffen von Amateurmusikern

Wurde in den beiden vorherigen Kapiteln nach Beweggründen für die Beschäftigung mit digitalen Recording-Systemen und Formen der praktischen Anwendung gefragt, so gilt das Interesse dieses Kapitels der Frage, welchen Stellenwert die Arbeit mit dem PC im gesamten musikalischen Schaffen der befragten Musiker tatsächlich einnimmt und welche Faktoren für eine erfolgreiche oder auch nicht erfolgreiche Einbindung in ihre musikalische Praxis verantwortlich zeichnen.

Nicht für alle der im Rahmen dieser Studie interviewten Musiker ist die Arbeit mit den Recording-Funktionen ihres PCs von gleicher Bedeutung. Bei den meisten ist die Arbeit mit dem Computer, wenngleich oftmals unregelmäßig angegangen, zum festen Bestandteil ihres Musikmachens geworden. Für einige Musiker jedoch bleibt sie Randerscheinung im Rahmen sonstiger musikalischer Aktivitäten. Für wiederum andere, auch dies eine vergleichsweise kleine Gruppe, führt der Weg wieder vom Computer weg. Diese drei Kategorien werden im Folgenden beschrieben.

9.1.  Die Arbeit mit dem PC als bedeutender Faktor im Rahmen der musikalischen Aktivitäten

Die Integration des PCs ist bei diesen Musikern Gruppe von Dauer. Er wird ausgiebig genutzt und steht meist im Zentrum der musikalischen Aktivitäten. Hierzu einige Beispiele: Für die ›PC-Beauftragten‹ Bastian L. und Michael K. ist das Mitwirken in ihren Bands unmittelbar an die Arbeit mit dem Computer gebunden. Dem Songwriter Bastian L. liefert der Rechner die Infrastruktur zum Schaffen neuer Stücke. Einen großen Teil seiner Zeit verbringt er am PC. Das Programm der Band baut unmittelbar auf den hier entstehenden Songs auf. Im Fall des MIDI-File-Arrangeurs Michael wirkt die Arbeit mit dem PC direkt in die Live-Performance seiner Band hinein: Auf der Bühne werden MIDI-Arrangements abgespielt, die von ihm am Computer programmiert wurden. Das Konzept seiner Band wäre ohne diese Möglichkeiten nicht denkbar und für Michael bleibt es fraglich, ob es ihn reizen würde, mit einer anders strukturierten Gruppe einfach nur »in einem Bandkeller zu stecken«. Auch bei den in elektronischen Spielweisen beheimateten Musikern wird der PC live eingesetzt und macht Auftritte erst möglich. Die Nicht-Instrumentalisten Robert S. und Oliver R. sind nur durch die Hilfe des PCs in der Lage, Musik zu machen und öffentlich als Musiker in Erscheinung zu treten. Und vielen der allein arbeitenden Musiker bietet die Arbeit mit dem Rechner überhaupt erst die Möglichkeit »am Ball zu bleiben« (Andreas A.). Für Andreas würde der Verzicht auf die Arbeit mit dem PC wohl bedeuten, nur noch gelegentlich (»wenn


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