oder ›rauer Klang‹ ungünstig
bemerkbar machen. Die Bedeutung dieser Messungenauigkeiten sinkt mit zunehmender
Abtasttiefe. Zusätzliche Möglichkeiten zum Ausgleich dieser Fehler sind Dithering und
Noiseshaping, womit Klangbeeinträchtigungen durch Quantisierungsrauschen
mittels Hinzufügen von weißem Rauschen vermindert bzw. in weniger relevante
höhere Frequenzbereiche verlagert werden. Beim Oversampling hingegen werden
Nachkommastellen simuliert, wodurch sich der Effekt einer höheren Abtasttiefe als
tatsächlich vorhanden ergibt. Ebenfalls auf rechnerischer Ebene erfolgen Verfahren der
Fehlerkorrektur, die Datenausfälle aufgrund mechanischer Fehler oder Verunreinigungen
im Bereich der Speichermedien kompensieren (Zölzer 21997; Enders 31997; Conrad
42001, 179f).
Um eine im Vergleich zum CD-Format verbesserte Klangwiedergabe zu erreichen,
wird zunehmend eine Erhöhung der Abtastrate auf 96kHz und der Abtasttiefe
auf 24 Bit diskutiert und auch schon eingesetzt. Hierdurch wird die Zahl der
Abtastvorgänge pro Sekunde von 44 100 etwas mehr als verdoppelt, die Zahl der
Amplitudenabstufungen aber durch den Schritt von 216 = 65 536 (16 Bit)
auf 224 = 16 777 216 in seiner Genauigkeit um das 256-fache gesteigert. Als
Speichermedium hierfür ist die DVD (Digital Versatile Disc) geeignet. Andererseits
erlangen im privaten Umgang mit Musik und insbesondere beim Austausch von
Musiktiteln über das Internet datenreduzierte Verfahren wie mp3 Bedeutung,
deren Klangqualität je nach Kompressionsrate deutlich hinter dem CD-Standard
zurücktritt.
2.2.2. Digitale Klangaufzeichnung
Digitalisierte Audiosignale lassen sich auf verschiedenen Trägermedien und in
unterschiedlichen Formaten speichern. Genutzt werden elektro-magnetische,
magneto-optische und optische Schreib/Leseverfahren. Gerade in der Anfangszeit der
digitalen Aufzeichnung dominierte die Speicherung auf Magnetband. Allerdings werden
selbst die lange Zeit als innovativ geltenden Formate wie das 1992 von der Firma Alesis
auf den Markt gebrachte Multitracksystem ADAT (mit S-VHS-Videokassetten als
Speichermedium) oder das auch für Amateure erschwingliche DAT-Format (Digital
Audio Tape) nur noch selten eingesetzt. Von zentraler Bedeutung ist hingegen die
Aufzeichnung auf Computerfestplatten (Harddiscrecording). Heute gängige Rechner
bieten mit Prozessorgeschwindigkeiten um 3 GHz und Festplattenspeicher um
100 Gigabyte genügend Leistung, um auch mit umfangreichen Audiodateien
umgehen zu können. Hiermit sind auch Aufnahmen in 96kHz/24 Bit-Qualität zu
bewältigen.
Digitalisierte Audiosignale sind letztendlich Zahlenmaterial und können auf der Ebene
des binären Codes verändert werden. Mit der Digitalisierung steigt die Manipulierbarkeit
des aufgenommenen Materials. Als zwischen Einspielung und Abmischvorgang
gelagerter Schritt erlangt das Editieren der einzelnen Aufnahmebestandteile
zunehmend an Bedeutung. Dies gilt insbesondere dann, wenn durch Einbeziehung des
Bildschirmmediums Computer auch die ›Werkzeuge‹ bereitgestellt werden,
diese Manipulationen auf einfachem Wege durchzuführen. Was z. B. bei der
analogen Aufnahme aufwändige Schneidetechniken erfordert, ist am PC mittels
einfacher Copy-and-Paste-Befehle machbar, wie sie auch aus der Textverarbeitung
bekannt sind. Passagen lassen sich verlustfrei vervielfältigen, hinsichtlich
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