- 37 -Menzel, Karl H.: PC-Musiker 
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oder ›rauer Klang‹ ungünstig bemerkbar machen. Die Bedeutung dieser Messungenauigkeiten sinkt mit zunehmender Abtasttiefe. Zusätzliche Möglichkeiten zum Ausgleich dieser Fehler sind Dithering und Noiseshaping, womit Klangbeeinträchtigungen durch Quantisierungsrauschen mittels Hinzufügen von weißem Rauschen vermindert bzw. in weniger relevante höhere Frequenzbereiche verlagert werden. Beim Oversampling hingegen werden Nachkommastellen simuliert, wodurch sich der Effekt einer höheren Abtasttiefe als tatsächlich vorhanden ergibt. Ebenfalls auf rechnerischer Ebene erfolgen Verfahren der Fehlerkorrektur, die Datenausfälle aufgrund mechanischer Fehler oder Verunreinigungen im Bereich der Speichermedien kompensieren (Zölzer 21997; Enders 31997; Conrad 42001, 179f).

Um eine im Vergleich zum CD-Format verbesserte Klangwiedergabe zu erreichen, wird zunehmend eine Erhöhung der Abtastrate auf 96kHz und der Abtasttiefe auf 24 Bit diskutiert und auch schon eingesetzt. Hierdurch wird die Zahl der Abtastvorgänge pro Sekunde von 44 100 etwas mehr als verdoppelt, die Zahl der Amplitudenabstufungen aber durch den Schritt von 216 = 65 536 (16 Bit) auf 224 = 16 777 216 in seiner Genauigkeit um das 256-fache gesteigert. Als Speichermedium hierfür ist die DVD (Digital Versatile Disc) geeignet. Andererseits erlangen im privaten Umgang mit Musik und insbesondere beim Austausch von Musiktiteln über das Internet datenreduzierte Verfahren wie mp3 Bedeutung, deren Klangqualität je nach Kompressionsrate deutlich hinter dem CD-Standard zurücktritt.

2.2.2.  Digitale Klangaufzeichnung

Digitalisierte Audiosignale lassen sich auf verschiedenen Trägermedien und in unterschiedlichen Formaten speichern. Genutzt werden elektro-magnetische, magneto-optische und optische Schreib/Leseverfahren. Gerade in der Anfangszeit der digitalen Aufzeichnung dominierte die Speicherung auf Magnetband. Allerdings werden selbst die lange Zeit als innovativ geltenden Formate wie das 1992 von der Firma Alesis auf den Markt gebrachte Multitracksystem ADAT (mit S-VHS-Videokassetten als Speichermedium) oder das auch für Amateure erschwingliche DAT-Format (Digital Audio Tape) nur noch selten eingesetzt. Von zentraler Bedeutung ist hingegen die Aufzeichnung auf Computerfestplatten (Harddiscrecording). Heute gängige Rechner bieten mit Prozessorgeschwindigkeiten um 3 GHz und Festplattenspeicher um 100 Gigabyte genügend Leistung, um auch mit umfangreichen Audiodateien umgehen zu können. Hiermit sind auch Aufnahmen in 96kHz/24 Bit-Qualität zu bewältigen.

Digitalisierte Audiosignale sind letztendlich Zahlenmaterial und können auf der Ebene des binären Codes verändert werden. Mit der Digitalisierung steigt die Manipulierbarkeit des aufgenommenen Materials. Als zwischen Einspielung und Abmischvorgang gelagerter Schritt erlangt das Editieren der einzelnen Aufnahmebestandteile zunehmend an Bedeutung. Dies gilt insbesondere dann, wenn durch Einbeziehung des Bildschirmmediums Computer auch die ›Werkzeuge‹ bereitgestellt werden, diese Manipulationen auf einfachem Wege durchzuführen. Was z. B. bei der analogen Aufnahme aufwändige Schneidetechniken erfordert, ist am PC mittels einfacher Copy-and-Paste-Befehle machbar, wie sie auch aus der Textverarbeitung bekannt sind. Passagen lassen sich verlustfrei vervielfältigen, hinsichtlich


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