ihrer
Geschwindigkeit bearbeiten, Tonhöhenveränderungen unterziehen oder mit
(virtuellen) Effekten unterlegen. Auch die Fehlerkorrektur ist einfacher. Bedeutend
ist die Reversibilität der einzelnen Schritte: Mittels Undo-Befehl oder durch
Rückgriff auf Back-Up-Dateien ist es immer möglich, auf vorhergehende Versionen
zurückzugreifen.
Einhergehend mit dem Computereinsatz und der zunehmenden ›Virtualisierung‹ von
Aufnahmetechnologie steigt auch deren Finanzierbarkeit, eine Entwicklung, die auch –
oder eben gerade – für Amateurmusiker von Bedeutung ist. Zum einen ist es nun
möglich, auch außerhalb professioneller Studios Aufnahmen in guter Klangqualität zu
erzeugen. Die Zeit der mühselig mit Tonband und Kassettengeräten produzierten, schon
beim ersten Anhören ihre nicht-professionelle Herkunft nicht verschleiern könnenden
Demo-Tapes ist vorbei. Zum anderen bieten CD-Brenner die Möglichkeit, die selbst
erstellten Aufnahmen kostengünstig zu vervielfältigen, ohne von den für viele
Musikamateure utopischen Auflagenvorgaben und Preisen der Presswerke abhängig zu
sein. Hinzu kommt als weitere, unkomplizierte Variante die Veröffentlichung selbst
aufgenommener Musik in Form komprimierter mp3- oder Real-Audio-Dateien über das
Internet.
2.3. Klangsynthese
2.3.1. Digitale Synthesizer
Grundmodell der synthetischen Formung musikalisch nutzbarer Klänge ist die Schaffung
von Tonhöhe und Klangfarbe sowie die Strukturierung eines dynamischen und
klanglichen Verlaufs. 1964 stellte der Amerikaner Robert Moog, seines Zeichens Physiker
und Elektroingenieur, ein elektronisches Musikinstrument vor, welches das Prinzip der
Klangsynthese quasi in Reinkultur zeigt. Moogs Synthesizer war modular aufgebaut und
bestand im Wesentlichen aus drei klanggestaltenden Funktionseinheiten (Becker 1990;
Ruschkowski 1998, 148ff):
- Ein Oszillatormodul sorgte für die Generierung periodischer
Schwingungsformen. (Sägezahn-, Rechteck-, Dreieck- oder Pulswellen)
- Ein Filtersystem manipulierte die Amplitude und Phase des
Ausgangstons, womit Teiltonanteile des Ausgangssignals abgeschwächt oder
ganz herausgefiltert werden (subtraktive Synthese).
- Mit einem Hüllkurvengenerator gekoppelte Verstärker erzeugten die
für akustische Instrumente typischen Ausgleichsvorgänge. Dabei ist die
Standardhüllkurve (ADSR) in vier Sektionen unterteilt, die durch Eckwerte
definiert sind. Die Dynamik eines Tons wird hinsichtlich seiner Einschwingzeit
(Attack Time), der ersten Abschwingzeit (Decay Time), seines Haltewertes
(Sustain Level) und seiner endgültigen Ausschwingzeit (Release Time)
kontrolliert.
Die einzelnen Elemente werden durch Kabelverbindungen (Patches), Steckfelder oder
später auch Schalter gekoppelt und durch vordefinierte Spannungswerte gesteuert.
Der Fundus der oszillatorgenerierten Wellenformen kann durch aperiodische,
geräuschhafte Klänge ergänzt werden, die von einem Rauschgenerator erzeugt
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