- 38 -Menzel, Karl H.: PC-Musiker 
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ihrer Geschwindigkeit bearbeiten, Tonhöhenveränderungen unterziehen oder mit (virtuellen) Effekten unterlegen. Auch die Fehlerkorrektur ist einfacher. Bedeutend ist die Reversibilität der einzelnen Schritte: Mittels Undo-Befehl oder durch Rückgriff auf Back-Up-Dateien ist es immer möglich, auf vorhergehende Versionen zurückzugreifen.

Einhergehend mit dem Computereinsatz und der zunehmenden ›Virtualisierung‹ von Aufnahmetechnologie steigt auch deren Finanzierbarkeit, eine Entwicklung, die auch – oder eben gerade – für Amateurmusiker von Bedeutung ist. Zum einen ist es nun möglich, auch außerhalb professioneller Studios Aufnahmen in guter Klangqualität zu erzeugen. Die Zeit der mühselig mit Tonband und Kassettengeräten produzierten, schon beim ersten Anhören ihre nicht-professionelle Herkunft nicht verschleiern könnenden Demo-Tapes ist vorbei. Zum anderen bieten CD-Brenner die Möglichkeit, die selbst erstellten Aufnahmen kostengünstig zu vervielfältigen, ohne von den für viele Musikamateure utopischen Auflagenvorgaben und Preisen der Presswerke abhängig zu sein. Hinzu kommt als weitere, unkomplizierte Variante die Veröffentlichung selbst aufgenommener Musik in Form komprimierter mp3- oder Real-Audio-Dateien über das Internet.

2.3.  Klangsynthese

2.3.1.  Digitale Synthesizer

Grundmodell der synthetischen Formung musikalisch nutzbarer Klänge ist die Schaffung von Tonhöhe und Klangfarbe sowie die Strukturierung eines dynamischen und klanglichen Verlaufs. 1964 stellte der Amerikaner Robert Moog, seines Zeichens Physiker und Elektroingenieur, ein elektronisches Musikinstrument vor, welches das Prinzip der Klangsynthese quasi in Reinkultur zeigt. Moogs Synthesizer war modular aufgebaut und bestand im Wesentlichen aus drei klanggestaltenden Funktionseinheiten (Becker 1990; Ruschkowski 1998, 148ff):

  • Ein Oszillatormodul sorgte für die Generierung periodischer Schwingungsformen. (Sägezahn-, Rechteck-, Dreieck- oder Pulswellen)
  • Ein Filtersystem manipulierte die Amplitude und Phase des Ausgangstons, womit Teiltonanteile des Ausgangssignals abgeschwächt oder ganz herausgefiltert werden (subtraktive Synthese).
  • Mit einem Hüllkurvengenerator gekoppelte Verstärker erzeugten die für akustische Instrumente typischen Ausgleichsvorgänge. Dabei ist die Standardhüllkurve (ADSR) in vier Sektionen unterteilt, die durch Eckwerte definiert sind. Die Dynamik eines Tons wird hinsichtlich seiner Einschwingzeit (Attack Time), der ersten Abschwingzeit (Decay Time), seines Haltewertes (Sustain Level) und seiner endgültigen Ausschwingzeit (Release Time) kontrolliert.

Die einzelnen Elemente werden durch Kabelverbindungen (Patches), Steckfelder oder später auch Schalter gekoppelt und durch vordefinierte Spannungswerte gesteuert. Der Fundus der oszillatorgenerierten Wellenformen kann durch aperiodische, geräuschhafte Klänge ergänzt werden, die von einem Rauschgenerator erzeugt


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