- 62 -Menzel, Karl H.: PC-Musiker 
  Erste Seite (i) Vorherige Seite (61)Nächste Seite (63) Letzte Seite (204)      Suchen  Nur aktuelle Seite durchsuchen Gesamtes Dokument durchsuchen     Aktuelle Seite drucken Hilfe 

Die Zusammenstellung der Stichprobe

Der regionalen Eingrenzung lagen einerseits Fragen der Forschungsökonomie zugrunde: Umfassende Kontakte zur Kasseler Musikszene erleichterten die Kontaktaufnahme zu potenziellen Interviewpartnern. Die Durchführung der Interviews war ohne zeit- und kostenintensive Fahrten zu bewerkstelligen. Andererseits erlaubte es die Konzentration auf eine lokal begrenzte Szene, deren unterschiedliche Erscheinungsbilder möglichst genau zu erfassen, was gerade bei der Ermittlung von ›Sonderfällen‹ von Nutzen war (vgl. Flick 21996, 87ff).

Zielgruppe bei der Zusammenstellung der Untersuchungspopulation waren Amateurmusiker/innen, die mit PC-gestützten Musiksystemen arbeiten. Um Novitätseffekte auszuschließen, sollte die Beschäftigung mit dem digitalen Instrumentarium möglichst schon zu einer gewissen Normalität geworden sein. Vor Beginn der eigentlichen Studie wurde eine fragebogenbasierte Erhebung bei drei Kasseler Musikhändlern durchgeführt, die Informationen über Alter und Geschlecht der Kunden von Musiksoftware, Anwendungsvarianten, auftauchende Probleme etc. lieferte (s. Appendix III). Die hier ermittelten, vorwiegend statistisch relevanten Daten lieferten erste Anhaltspunkte für die Auswahl der Untersuchungspopulation.

Bei der Auswahl der Interviewpartner wurde auf eine möglichst große Bandbreite soziodemographischer und musikalischer Hintergründe geachtet. Insbesondere in den folgenden Punkten wurde auf eine möglichst große Streuung geachtet:

  • hinsichtlich der Altersstruktur der Gruppe und der Lebensweltzugehörigkeit der Probanden (vgl. Krotz 1990)
  • hinsichtlich der erfassten musikalischen Ausbildungswege: vom Autodidakten bis hin zum Absolventen eines traditionellen klassischen Instrumentalunterrichts
  • hinsichtlich der praktizierten Musikrichtungen
  • hinsichtlich der Art und Zielsetzung der musikalischen Betätigung und dem sozialen Kontext, in dem diese stattfindet (Komposition, Homerecording, Arrangieren für Bands und Ensembles etc.)

Aufgrund der explorativen Ausrichtung der Studie wurde die Zusammensetzung der Stichprobe nicht vollends im Voraus festgelegt, sondern im Laufe des Erhebungsprozesses schrittweise strukturiert (Theoretisches Sampling). Dieses im Rahmen der Gegenstandsbezogenen Theoriebildung (Grounded Theory) von Glaser/Strauss (1967) entwickelte und seitdem stetig ausdifferenzierte Verfahren (im Überblick: Flick 21996, 81ff) ermöglichte es, im Laufe der Erhebung neu auftauchende Aspekte in die weitere Untersuchung mit einzubeziehen. Kennzeichnend für diese Methode ist die zeitliche Überschneidung von Materialgewinnung und Auswertung:


Erste Seite (i) Vorherige Seite (61)Nächste Seite (63) Letzte Seite (204)      Suchen  Nur aktuelle Seite durchsuchen Gesamtes Dokument durchsuchen     Aktuelle Seite drucken Hilfe 
- 62 -Menzel, Karl H.: PC-Musiker