- 95 -Menzel, Karl H.: PC-Musiker 
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Das ist dann ein Gemeinschaftsprodukt. Aber am Computer kann ich eine Sache so verfolgen, nur wie ich das haben will. Und ich kann ein ganzes Orchester für mich spielen lassen, wenn ich will. So, wie ich das in dem Moment haben will (Andreas A.).

[Auf die Bühne gehen] ist schon geil. Aber es ist schon klar, dass man da viel kompromissbereiter sein muss. [...] Aber wenn du hier sitzt, dann bist du der Ratgeber mehr oder weniger, machst eigentlich alles selber (Amir I.).

Mir kommt das eigentlich ziemlich entgegen, weil ich sowieso – aber das ist eine ganz persönliche Sache – so ein Bestreben habe, so autark, selbständig für mich zu sein. Und da ist das für mich sogar optimal, sogar dahingehend optimal, weil ich es ja zuhause alles machen kann. Ich habe alles unter einem Dach sozusagen, ich habe alles unter Kontrolle. [iron.:] So ein Kontrollzwang vielleicht sogar auch. Man hat alles da, man kann es ständig bearbeiten, ständig neue Ideen einfließen lassen. [...] Und das ist eben die optimale Situation, dass ich ständig alle Regler in Reichweite habe, ständig wenn ich ihn anmache und sehe: Da fehlt noch etwas! Das müssen wir noch mal spielen! Das müssen wir noch mal machen! [...] Das entspricht sozusagen meinem Charakter auch mehr (Markus U.).

Wenn man zum Beispiel in einer Band spielt, dann war es immer so, dass man sich zuhause hinsetzt, und dann spielt man irgendwas und hat Ideen. Und dann bespricht man das mit der Band, und dann ›Gefällt euch das?‹ und dann entwickelt man was daraus. Oder eben, wie es war, auch nicht, weil es [...] irgendwem nicht gefällt. Es reicht ja, wenn einer was dagegen hat, dann kann man es schon vergessen (Christian G.).

Eine Band, das sind ja vier, fünf Leute, wenn nicht mehr. Und jeder hat irgendwie seine eigene Dynamik. Und da kommt ein anderes Gefühl vor. Ich finde also, bei so Musik, an der eine einzige Person gearbeitet hat, das handelt direkt von irgendeinem Thema, aber in einem begrenzten Raum (Amir I.).

Man macht ein Stück. [...] Und dann übt man das ein paar Wochen und noch ein paar Wochen, und dann kommt keiner mehr [...] auf die Idee, das Stück zu ändern. Einfach die Tatsache, dass man es jetzt zehnmal oder hundertmal gespielt hat. Und da hängen die Leute dran fest, egal wie Scheiße es eigentlich ist. Und wenn du das am Rechner machst, da hast du keine Ängste, weil du hast auch keine Arbeit damit, oder du hast auch nicht dieses ›Ich-hab-das-jetzt-mit-der-Hand-zehnmal-gespielt‹! Da kannst du dann ein bisschen freier rumarrangieren. Oder [...] du hast jetzt jemanden [...], der spielt Flöte in deiner Band. Und jetzt spielt ihr ein Lied und der spielt dazu, und du kannst ihm nicht sagen: ›Nee, lass das mal, spiel lieber gar nicht!‹ Dann weißt du: ›Oh nee, dann ist er beleidigt. Komm dann geben wir ihm eben doch noch dieses Flötensolo am Ende.‹ – Das bringt zwar vielleicht der Freundschaft was, aber der Musik nichts. Und die Probleme hast du eben am Rechner nicht. Wenn du allein arbeitest, hast du die halt nicht. Das ist eine ganz feine Sache (Alexander F.).

Dabei liegt das Problem oftmals darin, geeignete Mitmusiker zu finden:


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