- 28 -Wollermann, Tobias: Zur Musik in der "Drei Farben"-Trilogie von Krzysztof Kieslowski 
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  • Von den synchronen Methoden der Filmanalyse, die sich auf den filmischen Kommunikationsprozess beziehen, sei im Rahmen der Analyse der Trilogie besonders auf die filmographische Analyse (im Rahmen der induktiven Methoden) verwiesen. Sie untersucht den einzelnen Film unter Hinzunahme aller anderen Filme (oder einer repräsentativen Auswahl) eines Regisseurs, (Kameramanns, Darstellers, Komponisten, etc.). In Bezug auf die vorliegende Arbeit können so die einzelnen Filme (Blau, Weiss und Rot) unter besonderer Betrachtung der Musik, miteinander verglichen werden und auf diese Art und Weise Gemeinsamkeiten oder Unterschiede, der Stil des Komponisten etc. herausgestellt werden.
  • Diachrone Methoden der Filmanalyse versuchen den Film in seiner Produktions- und Rezeptionsgeschichte als eine Form neben anderen Formen menschlicher Kommunikation zu sehen.32
    32 Als mögliche Untersuchung hierzu führt Schaaf im Rahmen der filmhistorischen Analyse z.B. die Stilanalyse (etwa zum »impressionistischen« Film) oder im Rahmen der ideologiekritischen Methoden eine Untersuchung darüber an, inwieweit systemstabilisierende oder systemverändernde Theorien des Gesellschaftssystems, in dem der Film entstanden ist, Eingang in die filmische Darstellung der Wirklichkeit gefunden haben.
    Sie spielen für eine Untersuchung mit dem Schwerpunkt Musik keine Rolle.
  • Den Ausgangspunkt für jede Film(-musik)analyse stellt jedoch die individuelle Rezeption dar, in der der Film ganz unreflektiert emotional angesehen wird, ohne dass dabei analytische Überlegungen angestellt werden. In weiteren Schritten präzisieren sich dann Überlegungen, Fragen und Ansatzpunkte für die Analyse. Voraussetzung für jeden weiteren Schritt ist jedoch die Anfertigung eines Filmprotokolls. Dies ist unersetzbar, da die Eigenart des Films einen analytischen Zugang schwerer als im Fall der literarischen, bildnerischen oder musikalischen Produkte macht: »Der Film ist ein zeitlich begrenztes Kommunikat, das aktuell und in streng vorgegebener Reihenfolge rezipiert werden muß. Der Film ist – vergleichbar der Theateraufführung – eine ›transitorische Malerei‹ (Lessing, 1767/1862, Bd. 6, S. 31), die sich analytischer Betrachtung tendenziell entzieht. Im Vergleich zum Theaterstück kommt erschwerend hinzu, daß der Film nicht in einer relativ gültigen schriftlichen Fixierung vorliegt, wie etwa in der Form des Dramenmanuskripts, für das die Form des Drehbuchs keinen Ersatz bietet. Die Analyse muß also zunächst den Film mit sprachlichen oder graphischen Mitteln fixieren.«33

    33 (Kuchenbuch, 1978, S. 14)

    Schaaf unterteilt in (Silbermann et al.1980, S. 49) die »bedeutungsbildenden Elemente« des Films in vier Kategorien, die im Rahmen eines Filmprotokolls zu beachten sind:

    • Das dramaturgische System
      Zur Erstellung eines Films wird eine Szenerie aufgebeut, in der sich Personen bewegen (im Dokumentarfilm ist die Szenerie real).
    • Das fotographische System
      Zur Erstellung eines Films wird die Szenerie beleuchtet und von einer Kamera mit bestimmter Perspektive, bestimmter Objektivbrennweite und bestimmter Einstellungsgröße aufgenommen.

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