drei Filmen ist eine Szene enthalten, in der eine ältere gebrechliche
Frau45
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In Blau ist noch deutlich zu erkennen, dass es sich um eine Frau handelt. In Weiss ist
dies nicht mehr der Fall, hier könnte es sich auch um eine männliche Person handeln.
Aus diesem Grund wird in Rezensionen oft nur von einer älteren gebrechlichen Person
gesprochen. In Rot wird allerdings wieder deutlicher, dass es sich wahrscheinlich doch um
eine Frau handelt. Zieht man eine Parallele zu dem »Engel« aus dem Dekalog (vgl. S.
57), so legt dies nahe, dass es sich auch hier in allen drei Filmen um dieselbe Person, also
eine Frau, handelt.
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versucht, eine Flasche in einen Glascontainer zu werfen. In Blau sitzt Julie mit
geschlossenen Augen in der Sonne, träumt und ist so in ihrer eigenen Welt gefangen,
dass sie deshalb die alte Frau gar nicht wahrnimmt. Karol in Weiss bemerkt die alte
Frau zwar, hilft ihr aber nicht, sondern bleibt stattdessen mit einem schadenfrohen
Lächeln auf seinem Koffer sitzen. Erst durch die Brüderlichkeit in Rot ist es
möglich, dass der alten Frau geholfen wird. Valentine geht auf sie zu und schiebt
wortlos die Flasche ganz in den Container: ». . . , the gesture that saves the
world.«46
Eine weitere Gemeinsamkeit der drei Filme ist die jeweilige Eröffnungsszene. Alle
Filme beginnen auf gleiche Art und Weise, indem sie Möglichkeiten und Probleme
bzw. Abgründe der technisierten Gesellschaft widerspiegeln: In Blau sieht man
zuerst die tropfende Bremsleitung, die die Ursache des tragischen Unfalls ist,
bei dem Julie ihren Mann und ihre Tochter verliert. InWeiss wird der Koffer,
in dem Karol nach Polen fliegt, auf dem Fließband gezeigt. Rot beginnt mit
einem furiosen Montage-Prolog, einer Folge von rasanten Kamerafahrten, die
einem Telefonanruf nachjagen, vom Apparat zur Steckdose, dann an Kabeln
und Strängen entlang, durch Schaltstellen, Schächte und unter dem Meer
hindurch sausend zu einem fernen Ziel, wo – natürlich – niemand erreichbar
ist.47
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Auf das Problem des Mediums Telefon, das in Rot u.a. auch dargestellt wird, geht
Josef Schnelle in Schnelle (1994a) näher ein.
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Außerdem werden in allen drei Filmen jeweils verschiedene Transportmittel gewählt: In
Blau ist es das Auto, das zum Verhängnis wird, und in Rot die Fähre. In Weiss passiert
zwar kein ähnliches Unglück wie in den beiden anderen Filmen, aber hier endet Karols
Reise mit dem Flugzeug auch unvorhergesehen: zusammengeschlagen landet er auf einer
Müllhalde.
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