inhabited, the world of friends, bicycles, running around,[...], this was the
real world. But equally real to me was the world of books, the world of all
sorts of adventure.«3
An dieser Schule entdeckte Kielowski seine Liebe zum Theater und beschloss, Theaterregisseur zu werden. Da man in Polen dazu ein abgeschlossenes Studium benötigte, bewarb sich Kielowski daraufhin an der Filmhochschule in Lodz. Zweimal fiel er durch die Aufnahmeprüfung, beim dritten Mal schaffte er es, allerdings hatte er inzwischen das Interesse, Theater- oder Filmregisseur zu werden, verloren. Da die Aufnahmeprüfungen nur einmal jährlich stattfinden, arbeitete er in der Zwischenzeit als Garderobier im Kulturamt und als Ankleider bzw. Dekorateur im Theater. Nebenbei studierte er ohne besonderes Interesse Kunstpädagogik, um der Einberufung in die Armee zu entgehen, was ihm schließlich auch mit einer vorgetäuschten Schizophrenie, wegen der er für einige Tage in die Psychatrie eingewiesen wurde, gelang. An der Filmhochschule in Lodz wurde neben den normalen Unterrichtsfächern wie z.B. ›Geschichte des Films‹, ›Geschichte der Ästhetik‹ oder ›Photographie‹ besonderer Wert auf das Sehen und Diskutieren von Filmen gelegt. Rückblickend beurteilt Kielowski seine Ausbildung folgendermaßen: »The whole idea is to watch films and to talk about them, nothing else. You have to watch films, and because you’re watching them and making them, you’re always talking about them. It doesn’t matter whether you talk about them during history lectures, or lectures on aesthetics or even if you talk about them during English classes. It’s all the same. What is important is that the subject is always present. That you’re always talking about it, analysing, discussing, comparing.«4 Mit den daraus gewonnenen Erkenntnissen sollten nun die eigenen Filme gemacht werden, ein oder zwei pro Jahr. Da die Filme kurz sein mussten, wurden manchmal auch Kurzgeschichten als Vorlage genommen. Im Allgemeinen schrieb aber jeder sein eigenes Drehbuch. An der Filmhochschule gab es keine Zensur durch staatliche Organe, so konnten die Studenten Filme sehen, die der Öffentlichkeit gar nicht oder erst Jahre später gezeigt wurden. Kielowski war besonders beeindruckt von einigen Filmen Ken Loachs, Orson Welles, Fellinis oder Bergmans. 1968 war ein einschneidendes Jahr für Kielowski. Polnische Nationalisten und Antisemiten begannen, jüdische Bürger des Landes zu verweisen. Auch einige Lehrende der Filmschule in Lodz mussten gehen. Von studentischer Seite formierte sich der Widerstand: »Auch wir in Polen hatten unseren Frühling ’68, unsere Studentenrevolte. Ihr Untergang5
ist die Enttäuschung, die mein Leben am tiefsten geprägt
hat.«6
Gleichzeitig begann der Staat, sich immer mehr in die Angelegenheiten
der Filmhochschule einzumischen und bestimmte Richtungen
vorzugeben.7
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