häufig zu willkürlichen Sprüngen der Bogenlänge führt. Die
Einzelbearbeitung kann beispielsweise beim Zurechtrücken von Bögen und Noten
durchaus zeitraubend ausfallen, da sich hierbei meist auch das Layout der gesamten
Notenzeile ändert.«
Zur zweiten Kategorie gehören u. a. die Programme Encore und capella. Ein Nachteil
bei capella ist die Verwendung eines externen Sequenzers capriccio desselben Herstellers
WHC. Dieser kann die capella *.cap-Dateien lesen und bearbeiten. Allerdings ergeben
sich durch die Verwendung externer Programme wieder zu überwindende Schnittstellen.
Encore hingegen besitzt einen eingebauten Sequenzer mit der Möglichkeit, die Sounds
entsprechend anzuwählen und spezielle Schlagzeugspuren zu nutzen. Des Weiteren bietet
er eine Swing-Playback-Funktion. Ein weiterer Vorteil ist die einfache Handhabung
von Notenlinien und Sequenzerspuren. Diese sind nämlich identisch und lassen
sich durch einfaches ›Ziehen‹ im ›Staff-Sheet‹ umordnen. Die Noteneingabe
erfolgt auch problemlos: entweder mit der Maus oder per MIDI (Echtzeit oder
›Step by Step‹). Bei der Notensansicht kann man – wie bei Cubase – zwischen
mathematische korrekter regelmäßiger Einteilung des Notenbildes und dem ›Engraver’s
Space‹16
Hierbei handelt es sich um einen Logarithmus, der eine Art ›optische Täuschung‹, die von
Notenstechern oft angewandt wird (vgl. z. B. [Hader(1948), S. 60–61]), nachbildet.
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wählen. Encore liefert ein passables Satzbild. Wie bei fast allen Programmen bedarf
es allerdings manueller Nachbearbeitung. Die Hersteller versuchen mit ihrem
Programm, Notensatz und Musikhören einander anzunähern. Bei Encore handelt es
sich um ein leicht zu erlernendes, sehr unkompliziertes Programm, das den
meisten Herausforderungen für den semi-professionellen Bereich gewachsen sein
dürfte.
Capella hingegen hat den großen Vorteil, dass es sich bei der Noteneingabe direkt am
Notenschreiben orientiert: Der Benutzer tippt einfach die Noten als Buchstaben ein und
davor die Zahlen des jeweiligen ›Takt-Nenners‹ für den Notenwert. Beispielsweise liefert
›4cdef2g‹ eine Viertel c’, eine Viertel d’, eine Viertel e’, eine Viertel f’ und eine Halbe g’.
Pausen werden ganz einfach durch Leertasten erzeugt. Der Benutzer kann seine Noten
aber genauso über eine Mausklavier oder über MIDI eingeben. Genauso wie
Encore ist auch capella intuitiv und sehr leicht zu lernen. Ein rudimentäres
Zeichenprogramm erlaubt ferner, eigene neue Zeichen zu erstellen. Das Programm
arbeitet grundtonbezogen. Dies bedeutet, dass beim Kopieren eines Akkordes aus einer
C-Stimme in eine B-Stimme der Akkord gleich in der neuen Tonart erscheint, ohne
dass der Benutzer ihn eigens transponieren muss. In der Version capella 2002
4.0 wurden zudem viele Verbesserungen hinsichtlich Notenbearbeitung und
Programmbedienung aufgenommen, wie z. B. intervallgerechtes Transponieren,
Unterstützung von beidseitigem Druck, neue Tastenbefehle und ein Grafik-Export als
*.tiff-Datei.17
capriccio und capella zusammen ergeben ein »einfaches, aber vollständiges Notenschreibsystem
– schnell zu erlernen und moderat im Preis.«, schreibt Noll 1996 und auch 2002 fällt sein
Urteil immer noch durchweg positiv aus: »Capella 2002 empfiehlt sich für einen
bequemen und unkomplizierten Einstieg in den Notensatz per Computer. Das Programm
wartet mit Druckergebnissen auf, die auch anspruchsvollere Anwender zufrieden stellen
dürften.«18
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