- 273 -Wollermann, Tobias: Musik und Medium 
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Heute existieren unzählig viele Anwendungsfelder,71

71In Zukunft wird es auch noch etliche mehr geben und aus diesem Grund ist es wichtig, Repositories, also Plätze, an denen die verschiedenen Sprachen (DTD’s, Schemata) abgelegt und zur Verfügung gestellt werden können, zu schaffen. Diese sehr wichtige Aufgabe sollte nicht-kommerziellen Interessen unterworfen sein. Eine bedeutende Rolle fällt dabei der ›Organization for the Advancement of Structured Information Standards‹ (OASIS) zu, die sich für die Verbreitung der vorhandenen offenen Standards einsetzt. Vgl. dazu http://www.oasis-open.org (Link vom 26.07.2004) sowie http://www.xml.org (Link vom 26.07.2004).
vom E-Commerce über Datenaustausch bis zum Publishing und gerade in Bezug auf letzteres, und somit auf das Thema der vorliegenden Arbeit, ergeben sich durch XML ganz neue Möglichkeiten des digitalen Publizierens, durch die wir der in Kapitel 13 erwähnten Idee Mazzolas, eines ›EncycloSpaces‹,72 oder Enders Vergleich des Internets mit einer Art ›digitalen Mediothek‹73 einen großen Schritt näher kommen. Wer zumindest Medien-neutral publizieren möchte, der sollte inzwischen XML und verwandte Techniken beherrschen.

15.6.6.  Stabilität: XML als Archivierungsformat

Auch in Bezug auf die Stabilität des Contents (vgl. Abschnitt 15.4) und eine langfristige Archivierung (vgl. Abschnitt 15.5) des vorgehaltenen Contents spielt XML eine wichtige Rolle. Diese soll in diesem Abschnitt kurz erläutert werden.

Elektronisches Archivieren bedeutet zunächst nur, den Content an einer dauerhaft verfügbaren Stelle abzuspeichern und zugänglich zu machen, gleichgültig in welcher Form. Betrachtet man wissenschaftliche Publikationen, so werden diese auf entsprechenden Servern oft im PDF-Format abgelegt und vorgehalten. Hierbei handelt es sich aber um eine rein layoutorientierte Auszeichnung eines Textes. Die mehrdimensionalen Möglichkeiten von Online-Publikationen werden so nicht genutzt, zudem können so beispielsweise keine Audio-, Videobeispiele oder interaktiven Notengrafiken eingebunden werden. An ihrer Stelle stehen dann in der Publikation meist grafische Platzhalter. In gewisser Weise spiegelt eine solche Speicherung die Zweidimensionalität des Papiers wider.

Wird der Content jedoch im XML-Format gespeichert, so wird neben dem Inhalt noch die innere Struktur des Dokumentes abgelegt. Hinsichtlich einer Publikation entspräche das etwa die Semantik des Textes. So wird eine zusätzliche Dimension erzeugt, die der Zweidimensionalität des Papiers weit überlegen ist. Zum Beispiel bietet sich durch diese zusätzliche Informationsebene die Möglichkeit, in einem elektronischen Archiv, eine Maschine den Datenpool nach bestimmten Kriterien durchsuchen zu lassen. Das XML-Format bietet außerdem die Möglichkeit einer automatischen Poststrukturalisierung und zudem erfüllt es wichtige Bedingungen eines zuverlässigen und sicheren Fundaments für eine Langzeitarchivierung – insbesondere bezüglich zukünftiger technischer Weiterentwicklungen. Letzteres ist bei der Archivierung in einem Format wie DOC oder PDF nicht gegeben, da man bei der Wahl eines proprietären Formats immer von den entsprechenden Firmen abhängig ist. Zudem ist nicht sicherzustellen, dass es in gewisser Zeit einen bestimmten Fonds noch gibt bzw. dass die spezielle Software diesen dann immer


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