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während die in Abbildung 17.6 dargestellte HTML-Fassung eher für eine Publikation im Internet verwendet werden könnte.

Der hier vorgestellte Prototyp des Autorenwerkzeuges media2mult eignet sich sehr gut zur Erstellung von kleineren, nicht so umfangreichen multimedialen Materialien aller Art. Ob ein Autor das vorliegende webbasierte Tool allerdings zur Erstellung größerer Publikationen bzw. umfangreicheren Contents nutzen wird, bleibt abzuwarten. Bei größeren Publikationen kann sich der Vorteil, dass das Werkzeug webbasiert auf einem Server läuft, auch leicht als Nachteil herausstellen. Der Autor hat normalerweise den Wunsch, den von ihm produzierten Output auch direkt im richtigen Layout zu sehen. Gerade beim Eingeben von Steuerzeichen wie z. B. »+–« für eine Überschrift erster Ordnung können sich leicht Fehler einschleichen. Diese im Nachhinein alle auf einmal zu korrigieren, ist unter Umständen schwieriger, als sie sukzessiv bei der Erstellung zu beheben. Ferner möchte ein Autor gerade bei umfangreichen Publikationen den Content auch lokal bei sich auf dem eigenen Rechner speichern. Ein ständiges Hin- und Herkopieren per cut&paste von einem Texteditor in die Eingabemaske erscheint in diesem Fall nicht als die optimale Lösung. Für umfangreichere Publikationen dürfte ein Tool, welches lokal auf dem eigenen Rechner des Autors läuft, sinnvoller sein. Damit geht allerdings auch ein entscheidender Vorteil eines webbasierten Werkzeuges verloren, da zur Erstellung des Contents in diesem Fall zusätzliche Software installiert werden muss.

Gerade in den Geisteswissenschaften tun sich die meisten Autoren schwer, mittels Steuerzeichen, Texte zu ›programmieren‹. Hier stellt sich die Frage, ob es gerade bei textlastigen Publikationen nicht sinnvoller ist, auf bewährte Textverarbeitungssoftware (vgl. Abschnitt 8.2) zurückzugreifen und bestimmte Formatvorlagen vorzuschreiben.11

11Viele Naturwissenschaftler benutzen für die Erstellung von Publikationen LATEX , hier liegt der Text ohnehin strukturiert vor und eine Konvertierung in XML stellt kein Problem dar.
Sofern die Formatvorlagen auch benutzt werden, kann nach Erstellung des Textes eine Konvertierung beispielsweise nach DocBook-XML vorgenommen werden. Multimediale Inhalte lassen sich dann nachträglich einfügen. Ferner wäre es auch möglich, den Autoren bestimmte Vorlagen zum Einbinden von Video- oder Audiodateien zur Verfügung zu stellen, so dass die multimedialen Inhalte direkt beim Verfassen der Publikation eingebunden werden können.

17.2.  Publishing am Beispiel: »epOs-Music«

Einige der in den vorigen Kapiteln beschriebenen Forderungen in Bezug auf das Online-Publishing sind bereits in verschiedenen Projekten verwirklicht. Aus diesem Grund wird in diesem Kapitel anhand des Online-Publishers epOs-Music12

12http://www.epos.uni-osnabrueck.de (Link vom 30.03.2005).
vorgestellt, wie solche Konzepte bereits konkret funktionieren können.

Der Musikverlag epOs-Music ist eine Einrichtung der Forschungsstelle Musik- und Medientechnologie (fmt)13

13Ausführlichere Informationen finden sich unter http://www.fmt.uni-osnabrueck.de (Link vom 24.03.2005).
an der Universität Osnabrück. Rechtsträger des Verlages ist die Universität Osnabrück. Schon 1993 wurden im Fach Musik / Musikwissenschaft an der Universität Osnabrück musikwissenschaftliche Beiträge im

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