Der Pariser Stempelschneider Pierre Haultin entwickelte 1525 Mensuralnotenlettern, die Linien und Noten auf einer Type vereinigten. Dadurch konnte effektiver gearbeitet und dem Wunsch der Käufer nach preiswerteren Drucken nachgegangen werden. Aus qualitativer Sicht stellten die von Haultin entwickelten Notenlettern im Gegensatz zu Petrucci einen Rückschritt dar. Bei dem ›einfachen Typendruck‹ unterscheidet man zwischen drei verschiedenen Techniken:
Bis ins 18. Jahrhundert wurde der von Attaingnant entwickelte Typendruck praktiziert, »wobei die immer zahlreicher werdenden Musikverleger oftmals in optischer Hinsicht nur sehr unbefriedigende Ergebnisse erzielten, die in ihrer Qualität früheren Ausgaben, allen voran denen Petruccis, bei weitem unterlegen waren.«14
»Der Druck selber, sorgfältige Behandlung, Schwärze, Papier u.s.w. wurden immer schlechter, im 17. Jahrhundert zum Theil bis zur Unleserlichkeit […] In Deutschland war der Musikdruck zuletzt am schlechtesten, in Leipzig am allerschlechtesten.« Dies war auch der Grund, warum Breitkopf eine neue Variante des Typendruckes entwickelte, und sie zu einer »solchen Volkommenheit brachte«, dass sie »für alle Länder ein Muster oder Anregung zur Verbesserung wurde.« Durch dieses neue Verfahren wurde das Druckbild zwar qualitativ hochwertiger, aufgrund der zunehmenden Komplexität der zu druckenden Noten, Partituren etc. stieß allerdings auch Breitkopfs Typendruck an seine Grenzen. Um ein perfektes Notenbild zu erhalten, müssen Balken, Bögen, Artikulations-, Vortragszeichen etc. sehr variabel in Abhängigkeit von der Notenanordnung positioniert werden. Breitkopf selbst hatte, obwohl er schon 452 verschiedene Typen benutzte, wenig Nutzen von seinem neu entwickelten Druckverfahren:16
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