Zur
Veranschaulichung endet der Abschnitt mit der Darstellung der Funktionsweise eines
Tonbandgerätes. Der vorliegende Abschnitt zur elektromagnetischen Speicherung
wird in Analogie zur Gliederung der vorliegenden Arbeit in Kapitel 12.1, in
dem auf die elektromagnetische Speicherung digitaler Daten eingegangen wird,
weitergeführt.
Im Jahr 1900 stellte Valdemar Poulsen sein ›Telegraphon‹ auf der Pariser Weltausstellung17
Das erste Tonbandgerät, in dem ein wirkliches ›Band‹ zur Speicherung eingesetzt wurde, ließ sich der Deutsche Fritz Pleumer im Jahr 1928 patentieren. Als ›Band‹ benutzte er einen ca. 16 mm breiten Papierstreifen, der mit pulverisiertem Eisen beschichtet war. Als problematisch erwies sich allerdings, dass die dünnen Papierstreifen leicht rissen. Professionelle Rundfunkanstalten setzten deshalb statt des beschichteten Papierstreifens ein dünnes Stahlband ein. Für den Normalgebrauch war dies aber aufgrund seines hohen Gewichtes nicht zu gebrauchen. Das erste ›richtige‹ Tonbandgerät18 , das Magnetophon K1, wurde von der Firma AEG 1935 bei der Berliner Funkausstellung vorgestellt – die Firma BASF lieferte dazu das passende Bandmaterial aus Acetylcellulose. Allerdings besaßen die damaligen Bänder ein hohes Bandrauschen, so dass die Geräte für Rundfunkanstalten nicht zu gebrauchen waren.Das Problem des Bandrauschens konnte erst im Jahr 1940 beseitigt werden, nachdem von den Wissenschaftlern Hans-Joachim von Braunmühl und Dr. Walter Weber in der Reichsrundfunkgesellschaft RRG die ›Hochfrequenz-Vormagnetisierung‹ erfunden wurde.19
Schnell hielt die neue Technik auch Einzug in die Kinos. Benutzte man anfangs mechanische (vgl. Abschnitt 6.1) und später optische Ton-Verfahren (vgl. Abschnitt 6.3), stellten das elektromagnetischen Verfahren ihnen gegenüber eine eindeutige Klanqualitätsverbesserung dar. Zur Aufnahme und Weiterverarbeitung (Mischen und Schneiden) des Tons verwendet man seit 1950 ausschließlich Magnetbänder, so dass das Lichtton-Verfahren nur noch im letzten Schritt der Produktion – der |