2 - W. Heise: Über die Bedeutung von rana communis für die Musikpädagogik

Wer in einem Kurzbeitrag versucht, ein bisher wissenschaftlich vernachlässigtes Phänomen, nämlich das Verhältnis von rana communis  des gemeinen Frosches mithin  zur Musik, insbesondere aber auch zur Musikpädagogik zu erhellen, entgeht schwerlich dem Verdacht, sich nach Art der Frösche aufzuplustern.

Nun mag es eine charakteristische und möglicherweise liebenswerte Eigenart von Fröschen sein, sich durch das Aufblasen in Szene zu setzen, Umfang und Bedeutung gleichermaßen analog zu vergrößern (vgl. die liebevolle Umschreibung "aufplustern") .

Dieser Vorgang wurde bereits durch eine Fabel des Phaedrus literaturrelevant, jenes Phaedrus, der als freigelassener Sklave in die Fußstapfen Aesops trat und sich mit seinen Tierfabeln sowohl Ruhm als auch Berufsverbote einhandelte.

Wissenschaftliche Untersuchungsverfahren erzielen Ergebnisse im Sinne von Dimensionserweiterungen in der Regel aber auf durchaus andere Art. Dennoch wird man einräumen müssen, da das Aufblasen  oder eindeutiger und negativistisch formuliert: die Verblasenheit  zumal in jüngster Zeit immer mehr zu einem ernsten Problem geworden ist.

Es muß hier aus Seriositätsgründen der rauhen Sitte von Namensnennungen widerstanden werden, zumal jeder Sachkenner ex professione habilitiert ist, entsprechende Belege beizubringen. Indes soll  um Mißverständnissen ganzer Berufsgruppen vorzubeugen  darauf hingewiesen werden, daß es sich hier um das Auf- und Verblasen, nicht aber um das schlechthinnige Blasen handelt.  In diesen Zusammenhang gehört auch nicht jene Unsitte von Trompetenvirtuosen, die Backen (des Kopfes) aufzublasen,  ein Faktum, dessen Schädlichkeit bisher nicht schlüssig nachgewiesen werden konnte.