3 - W. Heise: Über die Bedeutung von rana communis für die Musikpädagogik
Zurück zu rana communis, jenem kommunen Frosch, dessen Gemeinheit schon namentlich ausgewiesen ist! In einem erst jetzt wiederentdeckten Konvolut von zwölf Exemplaren der sogenannten Münchner Bilderbogen, die seinerzeit im renommierten Braun&Schneider-Verlag zu München regelmäßig erschienen sind, findet sich ein für unsere Fragestellung außerordentlich aufschlußreiches Exemplar, dem wir uns nach einigen Vorbemerkungen und Exkursen zuzuwenden haben werden. Das in einem festen Pappband gebundene Exemplar von 12 Bögen enthält die Nummern
Ein Anlaß für die Bindung ist nicht ersichtlich. Die Reihenfolge der ausgewählten Bögen erscheint auf den ersten Blick zufällig, es bleibt jedoch hervorzuheben, daß der uns interessierende Bogen
Es muß der individuellen Interpretation überlassen bleiben, ob hierin etwa versteckt angedeutet werden sollte, daß die Würdigung einer derartigen zentralen Thematik einen Verlust der Mitte verhindern kann.
Der Bogen 794 trägt die bedeutungsträchtige Überschrift:
Vom Frosch, der nicht still sein kann.
Schon eine solche zoologisch irrelevante Aussage deutet darauf hin, daß es sich hier keinesfalls um eine wissenschaftliche Exploration der Tonerzeugung oder besser: Nicht-Tonerzeugung von Fröschen handeln kann. Im übrigen muß die philosophische Frage nach der freien Willensentscheidung über das Quak-Bedürfnis oder Nicht-Quak-Bedürfnis von Fröschen hier umso eher offen bleiben, als die zitierte Überschrift das "Nicht-still-sein-können" und nicht das "Nicht-still-sein-wollen" behandelt. Darüber hinaus ist auf die Präsens-Form "...der nicht still sein kann" aufmerksam zu machen. Die für eine Bildgeschichte angemessenere Form "...der nicht still sein konnte" wird zugunsten einer überzeitlichen Verallgemeinerung abgelöst, was wieder auf die übertragene Bedeutung der Geschichte verweist.
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