sortieren oder im Keller Doppelterzen üben können. Er hätte überall sein mögen, nur nicht hier. Das angespannte Gesicht, die feuchten Augen und das schmale Lächeln Satterthwaites schienen plötzlich riesig, wie bei einer Großaufnahme im Film.

»Sie -« Claude räusperte sieh. »Ich bin geschmeichelt. Sir. Es freut mich wirklich sehr, daß Sie mich für begabt halten. «

»Mehr als begabt. «

»Ja, Sir. Vielen: Dank. « Einen Augenblick lang spielte Claude mit dem Gedanken, ihm die Wahrheit zu sagen. Die Tonalität war etwas Natürliches, Lebendiges und bot überdies die Möglichkeit, ein unendliches Spektrum von Emotionen auszudrücken. Das Zwölftonsystem war nichts weiter als eine Idee, und eine schlechte noch dazu. Ein Hirngespinst. Claude wußte, daß er womöglich unrecht hatte, aber so empfand er nun einmal. Die Zwölftonmusik gab ihm ein klaustrophobisches Gefühl und hatte ihn bislang völlig kaltgelassen. Doch da Satterthwaites wohlwollender, unbeirrbarer Glaube vielleicht das einzige war, woran der Mann sich klammerte, brachte Claude es nicht übers Herz, ihn in Frage zu stellen .

»Ich würde Ihr Angebot gerne annehmen«, sagte Claude. »Wirklich, sehr gern. Es ist faszinierend. Aber ich muß an meinem Repertoire arbeiten. Ich habe schon zuviel Zeit verloren.«

Mit einem Mal war Satterthwaites Lächeln wie weggeblasen, und doch ließ sein Gesicht nicht die leiseste Regung erkennen. »An Ihrem Repertoire?«

»Ja. Ich möchte Konzertpianist werden. «

Satterthwaite stand auf, ging zum Fenster, beugte sich leicht vornüber, legte die Finger auf den Sims und sah hinaus.