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4.2.  Ausstellung cell rules

Die weltweit erste ›echte‹ Ausstellung, die sich der künstlerischen Auseinandersetzung mit ›mobile devices‹ in Form von Handys widmete, war cell rules, die vom zweiten bis zum fünften November 2001 in New York stattfand. Diese Ausstellung wurde im Rahmen des jährlich im Stadtteil Chelsea stattfindenden Kunstereignisses Meat Market Art Fair von der Non-profit Kunst-Organisation Creative Time veranstaltet. Diese Institution setzt sich schon seit den 70er Jahren mit Neuen Medien auseinander. Die Kuratorin Tarra Cunningham plante »to look at how wireless technology has changed art practices and curatorial practices.«12

12
Howe, Jeff: Paging Laurie Anderson, The Village Voice, New York, 01.11.2000
Es gibt eine kleine Dokumentation auf der Webseite von Creative Time13
13
Vgl. Webseite Creative Time, http://www.creativetime.org (Stand 08.08.2003)
, in der die ausgestellten Werke auf jeweils einer Seite beschrieben werden. Das Konzept der Ausstellung wird aber nur in einem Satz erläutert:

»With Cell Rules: The Lounge, Creative Time launches Airtime: A Series of Wireless Art Projects, an on-going exploration of how wireless technologies are fragmenting both public and private space, and creating new artistic territory.«14

14
N.N: Creative Time - air time. Webseite »Creative Times«, http://www.creativetime.org/airtime/index.html, (Stand 08.08.2003)

Der inhaltliche Schwerpunkt wird von Cunningham also auf das Spannungsverhältnis zwischen Öffentlich und Privat15

15
Vgl. dazu Kapitel 5.3.4
gelegt, und darauf, wie diese beiden Bereiche durch das Handy immer weiter fragmentiert werden. Den mobilen Technologien wird die Fähigkeit zugeschrieben, ein neues Feld künstlerischer Betätigung entstehen zu lassen. Der Ausstellungsraum wurde in Form einer Lounge gestaltet, in der es sich die Besucher bequem machen sollten und eingeladen waren zu telefonieren sowie sich über die Handygesellschaft zu unterhalten. Im Rahmen der Ausstellung wurden fünf Werke ausgestellt, von denen hier nur Johanna Burkes Werk erwähnt werden soll, da es am besten für das kuratorische Konzept steht. Bei ihrer Performance Speaking Your Best: A Guide to Better Communication in the 21st Century mischten sich Schauspieler unter die Besucher der Kunstmesse, um sie mit ihren indiskreten Telefongesprächen zu nerven. Sie thematisierte so das Spannungsverhältnis zwischen Privat (Telefongespräche) und Öffentlich (Ausstellungsraum). Cell Rules war die initiierende Ausstellung der Kunstorganisation Creative Times für eine ganze Reihe von Projekten unter der Bezeichnung Air Time. In dieser Reihe wurden bisher noch drei weitere Werke der ›wireless art‹ ausgestellt.16
16
Vgl. Ankeny, Jason: The Artists of Communication. In: wireless review, http://www.wirelessreview.com/ar/wireless_artists_communication/, 01.02.2003 (Stand 08.08.2003)
Man findet hier also sowohl eine frühe als auch dauerhafte Auseinandersetzung mit mobiler Kunst.


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