- 35 -Behrendt, Frauke: Handymusik 
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Abb. 5.6: Social Mobile 3


Künstler und Designer Crispin Jones entwickelt wurden. Der Design-Prototyp eines Mobiltelefons ähnelt äußerlich einer Klarinette. Um einen Anruf zu tätigen, muss die entsprechende Nummer wie auf einem Blasinstrument als Lied gespielt werden. Der Gedanke das Handys als Instrument zu nutzen wird auch in der Beschreibung weitergeführt: »Children would take phone lessons in order to learn to play their phones«.47

47
SoMo 3. the musical mobile. Conclusion, Webseite der Design-Agentur ideo, http://www.ideo.com/case_studies/social_mobiles/SoMo3-4.html (Stand 08.08.2003)
Hier ist nicht das Angerufen werden die musikalische Performance, sondern das Anrufen selbst, das Wählen einer Nummer. Da dies in der Öffentlichkeit auffällig ist, überlegt man sich mit diesem Handy jeden Anruf genau48
48
Corinth, Ernst: Wenn das Handy zweimal klingelt. In: Telepolis. Magazin der Netzkultur. http://www.heise.de/tp, 06.02.2003 (Stand 08.08.2003)
: »The public performance that dialing demands acts as a litmus test of when it is appropriate to make a call.«49
49
SoMo 3. the musical mobile. Introduction, Webseite der Design-Agentur ideo, http://www.ideo.com/case_studies/social_mobiles/SoMo3-1.html (Stand 08.08.2003)

Neue Instrumente wie zum Beispiel das Social Mobile 3 bilden die Grundlage für neue Formen musikalischer Praxis.50

50
Vgl. Großmann, Rolf: Sechs Thesen zu musikalischen Interfaces. In: Dencker, Klaus Peter (Hg.): INTERFACE 2: Weltbilder – Bildwelten. Computergestützte Visionen. Hamburg 1995, S. 157
Das Handy als neues Instrument ist die Grundlage für die neue musikalische Praxis Handymusik.

5.3.4.  Gesellschaftlicher Diskurs: Ãfentlich und Privat

Das Publikum bei der zuvor beschriebenen Linzer Uraufführung von Dialtones war begeistert und spendete langanhaltenden Applaus. Gleichzeitig gab es aber auch einige, die das Werk ablehnten und sogar während des Konzerts den Raum verließen. Gerade zu Beginn des Konzerts gab es viele Leute, die sich unwohl fühlten mit den klingelnden Handys im Konzertsaal, besonders, da anfangs ›normale‹ Klingeltöne zu hören waren, wie man sie aus dem täglichen Leben kennt. Viele lachten während des Konzerts und amüsierten sich über die unmögliche Situation nicht abgeschalteter Mobiltelefone in einer Institution der Hochkultur. Dialtones spielt mit dem Tabu des klingelnden Handys im Konzertsaal: »What struck me about (Levin’s telesymphony) was the


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