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Abb. 5.12: Die skulpturale und musikalische Umsetzung der Herzfrequenzen


Die skulpturale Umsetzung fand im Deutschen Technikmuseum statt. Dort war ein 10x10 Meter großes zweistöckiges Gerüst aufgebaut, von dessen beiden Decken 16 wassergefüllte Eimer herabhingen. Am Boden eines jeden Eimers war ein Motor angebracht, der das Wasser entsprechend dem Herzschlag eines australischen Teilnehmers in Schwingungen versetzte. Dazu wurden die Daten vom Zentralcomputer mittels einer speziellen Software so umgesetzt, dass die Motoren angesteuert werden konnten. Je nach Anstrengungsgrad der Tätigkeit welcher die entfernte Person gerade nachgeht, verändert sich ihre Herzfrequenz. Analog dazu schwingt das Wasser im entsprechenden Eimer schnell oder langsam und versetzt ihn dadurch in Rotation. Sein Wasser pulsiert entsprechend einem australischen Herz. Die Besucher der Installation können sich frei im gesamten Baugerüst zwischen den Eimern bewegen und dem Plätschern des Wasser lauschen.

Zusätzlich gab es einen Berliner Freiwilligen dessen Herzschläge – separat von der eigentlichen Installation in einem Kubus aus Glas und Stahl – in einer Miniaturversion des skizzierten Aufbaus präsentiert wurden. Neben der Herzfrequenz des Berliners wurden dort auch die Herzfrequenzen zweier australischer Teilnehmer in Wasserschwingungen umgesetzt. Dieser Kubus hatte hauptsächlich die Funktion, auf das Werk aufmerksam zu machen und darüber zu informieren. Deshalb war er an einer belebten Berliner S-Bahnstation aufgebaut und wurde in grellem grün beleuchtet.

5.5.2.  Musikalische Beschreibung

Die sich immer wieder entsprechend der verschiedenen Aktivitäten verändernden Herzschläge109

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Das Umsetzen von Herztönen in Musik findet sich auch in anderen Werken: (He)Artbeats von Wolfgang Temmel fand im Rahmen der Ars Electronica 1989 statt. Künstler und Künstlerinnen aus der ganzen Welt sandten ihre Herztöne per Telefon (!) nach Linz, wo sie live zu einer Radiokunst-Sendung verarbeitet wurden, die weltweit ausgestrahlt wurde. [Vgl. Temmel, Wolfgang: (he)artbeats. Webseite des Künstlers, http://www.temmel.org/heartbeats/ (Stand 08.08.2003)]
A sophisticated soirée von 91v2.0 fand ebenfalls im Rahmen der Ars Electronica statt, im Jahr 2001. Der Herzschlag von 64 Clubbesuchern wurde über an deren Körper geklebte Elektroden an einen Computer gefunkt und bildete die Grundlage einer abstrakten Musik- und Bildlandschaft. [Vgl. 91v2.0: A sophisticated soirèe. In: Stocker, Gerfried und Schöpf, Christine: Ars Electronica 2001. Takeover. Wien 2001, S. 352 f.]
der Australier bildeten auch die Grundlage für die musikalische

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